Im Jahr 2017 verzeichnete die Zurich in der Schweiz den Rekord von acht schweren Hagelereignissen. Die meisten Hagelkörner fielen im Tessin. Die Betrugsversuche mit Schadensmeldungen bei Autos nahmen zu.

Die Unwetter in der Sonnenstube der Schweiz von Ende Juni und Mitte August 2017 fielen heftig aus. Hagelkörner teilweise so gross wie Tischtennisbälle beschädigten über 3‘200 Fahr-zeugen von Zurich-Kunden und richteten allein im Kanton Tessin einen Schaden in der Höhe von über elf Millionen Franken an. «Im Tessin, wo eigentlich Palmen wachsen und man von wenig Niederschlag ausgeht, hat es 2017 am stärksten gehagelt», sagt Ralph Echensperger, Leiter des Bereichs Schaden bei Zurich Schweiz.

Auf Platz zwei mit deutlichem Abstand folgt der Kanton Bern: 1‘395 Zurich-Kunden meldeten 2017 Hagelschäden an ihren Fahrzeugen. Platz drei belegt der Kanton Aargau mit 1‘135 Hagelschäden knapp vor dem Kanton Zürich mit 1‘130 Meldungen. Mit Abstand am wenigsten Hagelschäden an Fahrzeugen hat es im letzten Jahr im Kanton Appenzell Inneroden mit 3 und im Fürstentum Liechtenstein mit 2 gegeben.

Schäden in Höhe von 32 Millionen Franken

Hagel Schweiz 500

«Im Jahr 2017 haben insgesamt über 10‘000 unserer Kunden einen Hagelschaden an ihrem Fahrzeug gemeldet», so Echensperger weiter. Die Schadensumme belief sich gesamtschweizerisch allein bei Zurich auf über 32 Millionen Franken. 2017 war ein sehr hagelintensives Jahr für Fahrzeughalter. So kam es zu acht schweren Hagelereignissen.

Im langjährigen Durchschnitt waren es lediglich drei bis vier. 2017 übertrifft das verheerende Hageljahr von 2009 bei der Schadenhöhe aber nicht: Damals wurden allein beim Hagelzug zwischen dem Genfer- und dem Bodensee über 17‘080 Fahrzeuge von Zurich-Kunden beschädigt. Die Schadensumme belief sich auf über 54 Millionen Franken.

Betrugsversuche nehmen zu

Zugenommen hat auch die Anzahl der aufgedeckten Betrugsversuche. Mehrere Dutzend waren es im vergangenen Jahr. Dabei versuchen Fahrzeughalter mehrfach abzukassieren indem sie einen Hagelschaden bei mehreren Versicherungen geltend machen. Die Erfolgschancen stehen indes schlecht: «Wir merken das! Im Interesse unserer ehrlichen Kunden wollen wir jeden Betrug aufdecken», sagt Echensperger.

Ein erheblicher Teil der Kunden von Zurich lässt sich den Hagelschaden an ihrem Fahrzeug in bar auszahlen. «Bei Zurich entscheidet der Kunde selbst, ob er den Schaden reparieren lässt», erklärt Echensperger. «Wir stellen fest, dass je älter ein Fahrzeug ist, desto seltener wird es repariert.»

Im Vergleich der letzten vier Jahre steht der Kanton Tessin mit 4‘100 beschädigten Fahrzeu-gen aufgrund von Hagel ebenfalls an oberster Stelle. Gefolgt vom Kanton Bern mit 3‘000 beschädigten Fahrzeugen. Aber auch im Kanton Zürich kamen 2‘500 Fahrzeugen von Zurich-Kunden aufgrund der Hagelkörner zu Schaden.

Hagel Help Points beheben den Schaden rasch

Um die Hagelschäden an den Fahrzeugen ihrer Kunden so rasch als möglich zu beheben, eröffnet Zurich Schweiz nach grösseren Hagelzügen jeweils so genannte «Hagel Help Points». Experten begutachten vor Ort den Schaden am Fahrzeug und vereinbaren direkt mit dem Kunden einen Reparaturtermin. «Es ist immer unser Ziel, die Hageldellen zu reparieren anstatt beispielsweise die Motorhaube zu ersetzen», so Echensperger.

«Dies ist nicht nur kostengünstiger, sondern vor allem auch ökologischer und qualitativ gleichwertig.» Daher arbeiten direkt im Help Point so genannte Hagel-Drücker. «Sie sind wahre Künstler und lassen die unschönen Dellen mit wenigen Handgriffen verschwinden, indem sie sie herausdrücken», sagt Echensperger. Für die gesamte Reparaturzeit stellt Zurich kostenlos einen Ersatzwagen zur Verfügung.