Da Privatmärkte trotz Marktschwankungen bessere Ergebnisse als öffentliche Märkte erzielen, erfreuen sie sich immer grösserer Beliebtheit.
Von Peter Bezak, Ökonom und Anlageexperte, Zurich Invest AG
Unbeständige öffentliche Anlagemärkte und hohe Kerninflation lassen Pensionskassen und andere institutionelle Investoren umdenken. Es werden Anlagestrategien überprüft und Alternativen gesucht. Viele Anleger verkaufen traditionelle Anlagen und investieren in Privatmärkte.
Da laut Hamilton Lane, einem der führenden Investment Manager für Privatmarktanlagen, diese auch langfristig über verschiedene Marktzyklen hinweg bessere Ergebnisse als die öffentlichen Märkte erzielten, ist dies durchaus sinnvoll.
Starkes Wachstum der Privatmarktanlagen
Auch die Daten des Londoner Investmentdaten-Unternehmens Preqin zeigen das starke Wachstum des verwalteten Vermögens bei Privatmarktanlagen seit 2010.
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Venture Capital und Infrastruktur sind aufgrund privater Investitionen die am schnellsten wachsenden Anlageklassen. Die bis 2027 zu erwartenden durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von rund 19 Prozent bei Venture Capital und 13 Prozent bei Infrastruktur lassen Investitionen im Privatmarktsegment auch in Zukunft lohnend erscheinen.
Tempo im Fundraising beweist hohe Nachfrage
Trotz positiver Trends bleibt das gesamtwirtschaftliche Marktumfeld auch für die Privatmärkte schwierig. Die Daten von Preqin zeigen 2021 starke Anstiege und eine neue Rekordsumme im Fundraising der Privatmärkte. 2022 konnte aber nur Infrastruktur beim Fundraising noch zulegen.
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Chancen im Private-Equity-Segment
Der umfangreiche und vielseitige Privatmarkt bietet zahlreiche Optionen. Zum Beispiel Investitionen in mittelständische Unternehmen des sogenannten Middle Market mit einem Umsatz von 10 bis 250 Millionen Dollar. Diese Grösse erlaubt Investoren eine selektive Auswahl.
In mittelständischen Unternehmen können Ineffizienzen bei betrieblichen Prozessen identifiziert und optimiert werden. Wachstum und Rendite werden so gesteigert. Investitionen in mittelständische Unternehmen sind für Investoren ausserdem kontrollierbare und umsetzbare Wertschöpfungshebel.
Da es jedoch um besonders komplexe Investitionen geht, sollte hier mit einem erfahrenen Investmentmanager zusammengearbeitet werden, der über solides Know-how und ein entsprechendes Netzwerk verfügt.
Direct Lending als beliebte Strategie
Private Debt, die jüngste Anlageklasse im Privatkapitalmarkt, zeichnet sich seit der globalen Finanzkrise nicht nur durch starkes Wachstum, sondern auch durch eine robuste Performance in unterschiedlichen Marktzyklen aus. Da die meisten privaten Kredite variabel verzinst sind, profitieren sie in der Regel von steigenden Zinsen.
Eine beliebte Strategie auf dem Private-Debt-Markt ist das Direct Lending, bei dem von institutionellen Investoren direkte Kredite an meist mittelständische Unternehmen vergeben werden. Da der Markt für private Schuldtitel gegenüber dem gesamten Unternehmensanleihemarkt immer noch verhältnismässig gering ist, besteht hier noch erhebliches Potenzial. Private-Debt-Strategien und insbesondere Direct Lending sind eine geeignete Alternative zu traditionellen Anleihen. Weil Banken weitgehend aus der Finanzierung von Private Equity ausgestiegen sind, besteht seitens der Private-Equity-Investoren eine enorm hohe Nachfrage nach Fremdkapital.
Rückenwind für Infrastruktur
Kaum ein Investmentbereich hat so viel Potenzial für Wachstum wie Infrastruktur. Regierungen haben die gesellschaftliche Notwendigkeit der Infrastrukturoptimierung und den damit verbundenen Wettbewerbsvorteil erkannt. Firmen in diesem Bereich stellen Güter zur Verfügung, die heute unverzichtbar sind.
Strom und Wärme gehören ebenso dazu wie leistungsfähige Internet-Anschlüsse. Wie sich während der globalen Finanzkrise und Covid-19 zeigte, ist die Nachfrage hier grundsätzlich stabil. Hinzu kommt, dass Regierungen in Zeiten wirtschaftlicher Schwäche oft infrastrukturfreundliche Massnahmen ergriffen haben. Dadurch war die Anlageklasse weniger stark an den Konjunkturzyklus gebunden.
Solide mit Immobilien
Die in Private Real Estate verwalteten Vermögen sind über die vergangenen zehn Jahre im Vergleich zu den anderen genannten Anlageklassen am wenigsten stark gewachsen. Zahlreiche Anleger dürften sich aber wegen der soliden Renditen auch weiterhin Immobilien zuwenden, vor allem für Immobilien mit einer Core/Core-Plus-Strategie.
Das heisst Immobilien an überwiegend zentralen Lagen und von hochwertiger Qualität, mit minimalem Leerstand und langfristigen Mietverträgen. Solche Vermögenswerte in Immobilien profitieren vor allem von langfristigen Mietverträgen, Indexmieten und stabilen Cashflows.
Dies macht sie für langfristige Anleger sowie alle, die Inflationsschutz suchen, attraktiv.
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