Kurzfristig haben die Corona-Konjunkturpakete der Weltwirtschaft geholfen, die pandemiebedingten Herausforderungen zu bewältigen. Allerdings war klar, dass diese Massnahmen mittelfristig zu Schwierigkeiten führen würden. Nun ist die Inflation gestiegen und die Rezessionsgefahr ist nicht mehr zu leugnen. Wie können Anlegerinnen und Anleger darauf effektiv reagieren?
Das Weltwirtschaftssystem schien die Pandemie und die mit ihr verbundenen Lockdowns verkraftet zu haben. Zwar verfolgte die Politik in den einzelnen Volkswirtschaften unterschiedliche Ansätze, die auf der Mikroebene verschiedene Auswirkungen hatten, und es gab Gewinner und Verlierer.
Im Grossen und Ganzen aber bekam die Wirtschaft durch die politischen Massnahmen Wind in ihre Segel und die einzelnen Länder blieben auf Kurs.
Erhebliches Teuerungsrisiko
Kurzfristig war es wirtschaftlich und politisch sinnvoll, die Wirtschaft zu stützen. Mittelfristig barg diese Politik jedoch ein erhebliches Inflationsrisiko. Der Krieg in der Ukraine sorgte für weitere Komplikationen und verstärkte den Druck auf das ohnehin schon angespannte Wirtschaftsgefüge.
Nun nähern wir uns dem letzten Quartal des Jahres 2022 und viele Länder sehen sich mit Inflationsraten konfrontiert, die es in dieser Höhe seit den 1990er-Jahren nicht mehr gab. Es besteht die realistische Gefahr, dass es 2023 zu einer globalen Rezession kommt.
Traditionell nutzte die Wirtschaftspolitik Zinsanhebungen zur Senkung der Inflation. Höhere Zinsen sollten es attraktiver machen, Geld in der Bank zurückzulegen oder in Staatsanleihen zu investieren, anstatt es auszugeben. Die Zinsen lagen seit fast einem Jahrzehnt auf einem historisch niedrigen Niveau.
Daher gibt es reichlich Spielraum für einen Zinsanstieg, was signifikante Auswirkungen auf Anlageentscheidungen haben dürfte.
Warum ist die Inflation wichtig?
Das Ziel von Anlagen besteht darin, Vermögen zu erhalten oder zu mehren. In Phasen mit einer hohen Inflation müssen Anlegerinnen und Anleger besonders performancestarke Portfolios aufbauen, um einen Wertverlust zu verhindern. Die Herausforderung dabei besteht darin, dass die Inflation verschiedene Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen hat.
In den letzten zwanzig Jahren wurde die Inflation in den Industrieländern sehr streng unter Kontrolle gehalten. Daher sind die Erfahrungen im Umgang mit der Inflation auf den Märkten begrenzt. Zu verstehen, wie die einzelnen Anlageklassen auf Phasen mit einer hohen Inflation reagiert haben, kann Anhaltspunkte dafür liefern, was im Verlauf der nächsten Jahre zu erwarten ist, die sich aller Voraussicht nach als schwierig erweisen dürften.
Wie sollen Anlegerinnen und Anleger reagieren?
Auch wenn es nicht zu einer umfassenden Rezession kommen sollte, haben kleinere Unternehmen während eines Abschwungs Schwierigkeiten mit dem Cashflow – unabhängig davon, wie innovativ ihre Idee ist und wie flexibel sie aufgestellt sind.
In vielerlei Hinsicht sind es jedoch gerade die schwierigen Zeiten, in denen sich der wahre Wert von Ideen erweist, Teams zusammengeschweisst und überragende Unternehmen aufgebaut werden. Aus diesem Grund sind Investitionen in diesen Zeiten umso wichtiger und die potenziellen Renditen umso verlockender.
Sinnvolle Diversifikation
Die meisten Anlegerinnen und Anleger haben Erfahrung mit Portfolios, die zu 60 Prozent in Aktien und zu 40 Prozent in Anleihen investiert sind. Doch diese 60–40-Portfolios tun sich im aktuellen Marktumfeld schwer. So lagen schwer. So lagen ausgewogene Portfolios im August 2022 fast 15 Prozent im Minus (in US-Dollar).
Es ist kein Geheimnis, dass die Diversifikation eines Anlageportfolios in schwierigen Marktlagen dazu beiträgt, das Risiko zu streuen und Verluste stärker einzudämmen. Vermögensverwalter wie Petiole Asset Management haben jahrelange Erfahrung und Zugang zu einem breiten Spektrum von Anlageklassen an den Privatmärkten und somit einen umfassenderen Überblick über potenzielle Anlagemöglichkeiten, mit denen sich das Risiko-Rendite-Profil des Gesamtportfolios verbessern lässt.
Pierre Pourcelot, Head of Institutional Sales bei Petiole, erklärt: «Wir unterstützen unsere Partner beim Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Direkt- und Co-Investments und haben genauen Einblick in spezifische Anlagemöglichkeiten, die sich jeweils mit einzelnen Deals bieten, sodass die Portfolios auf Marktveränderungen reagieren und angepasst werden können.»
Wandel, Flexibilität und Transparenz
Die Investmentlandschaft hat sich in den letzten 15 Jahren natürlich erheblich verändert. Inzwischen stehen uns neue digitale Tools zur Verfügung, die ein Mass an Transparenz und Reporting-Möglichkeiten bieten, das vor einer Generation noch undenkbar gewesen wäre.
Dank dieser Tools können Anlegerinnen und Anleger aller Grössenordnungen beim Aufbau und bei der Verwaltung ihrer Privatmarktportfolios deutlich flexibler und einfallsreicher vorgehen. Investieren gleicht in vielerlei Hinsicht dem Segeln: Mit ein wenig Übung können die meisten Menschen ihr Boot an einem klaren Tag mit einer sanften Brise in einer ruhigen Bucht segeln und dieser Erfahrung etwas Positives abgewinnen.
Bei einer Änderung der Lage – am Himmel ziehen Wolken auf und der Wind wird rauer – geraten diejenigen, die wenig Erfahrung haben, jedoch schnell in Schwierigkeiten. Und es braucht keine jahrelange Erfahrung, um zu erkennen, dass die Bedingungen an den Finanzmärkten zumindest im nächsten Jahr äusserst schwierig werden dürften.