«Wir haben uns entschlossen, zum Mond zu fliegen […] nicht, weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist», deklamierte John Fitzgerald Kennedy im Jahr 1962.
Von Rolando Grandi, CFA, Fondsmanager für internationale Aktien mit Themenschwerpunkt, LFDE
Heute wetteifern trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen unzählige private Akteure um die Eroberung des New Space, der neuen Raumfahrtwirtschaft 2.0. In so unterschiedlichen Sektoren wie der Kommunikationssatellitenindustrie, der Erdbeobachtung mit Hilfe von Satelliten oder der Fertigung im Weltraum entstehen Pionierunternehmen.
Der Weltraum, der noch gestern ein Privileg der Staaten war, gehört inzwischen dem privaten Sektor an. Es wurden zahlreiche innovative Start-ups gegründet, und überall in der Welt beschleunigen sich die Börsengänge. Dieser grundlegende Wandel des Weltraum-Ökosystems kündigt eine technologische und wirtschaftliche Revolution an, in der sich strategische Ziele konzentrieren und die zu beispiellosen Investitionsgelegenheiten führt.
Ein aufsteigender Markt
(Bild: Greg Rakozy, Unsplash)
Der Aufstieg dieses Marktes wird durch die Wiederverwendung der bereits vorhandenen Aktiva und die drastische Reduzierung der Kosten für den Zugang zum Weltraum gefördert. Die einst riesigen, teuren Satelliten werden heute durch Nanosatelliten ersetzt, die in Serie gefertigt werden und deren Herstellungskosten bis zu tausendmal niedriger sind als früher.
Die Kommunikationssatellitenbranche dürfte bis zum Jahr 2027 um schätzungsweise 9,2 Prozent jährlich wachsen1. Für die Fertigung im Weltraum wird bis zum Jahr 2026 mit einem Wachstum von 7,5 Prozent jährlich gerechnet2.
Das schwarze Gold des 21. Jahrhunderts
Eine weitere Revolution ist diejenige der Weltraumdaten, das schwarze Gold des 21. Jahrhunderts, deren Vermarktung im grossen Rahmen exponentiell zunimmt. Diese Daten werden heute und in Zukunft in allen Sektoren von der Kommunikation bis hin zur Präzisionslandwirtschaft genutzt.
Zu den Akteuren zählt MAXAR TECHNOLOGIES, deren Satellitenbilder die Kartografierung von Häfen, Flughäfen und sensiblen Orten und die Zusammenführung zahlreicher Quellen ermöglicht, um mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Veränderungen herauszufinden.
Ungeahntes Potenzial
(Bild: NASA, Unsplash)
Auf lange Sicht scheint diese neue private Weltraumbranche über ein riesiges Potenzial zu verfügen. Der Markt für Raumfahrt, der sich derzeit auf rund 400 Milliarden Dollar beläuft,3 dürfte bis 2045 in der Tat 2'700 Milliarden Dollar erreichen4 und zum Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft werden.
Auf lange Sicht dürfte die Erforschung und Nutzung des Weltraum-Ökosystems unserer Meinung nach allen Erdbewohnern zugute kommen. Weil LFDE hiervon überzeugt ist, hat das Unternehmen 2021 Echiquier Space5 gegründet, den ersten Investmentfonds, der dem Weltraum und dessen Ökosystem gewidmet ist.
Neue Welten entstehen
Diese Lösung investiert in innovative, nachhaltige Weltraum-Akteure, die sich bemühen, die eingesetzten Ressourcen zu minimieren, die Eigenschaften des Wasserstoffs für den Antrieb zu nutzen und Massnahmen zur Verwaltung der Rückstände anwenden. Wir sind davon überzeugt, dass es diese Optimierung der eingesetzten Ressourcen ermöglichen dürfte, die grössten Herausforderungen für die Menschheit zu meistern, vom Klimawandel über den Artenschutz bis hin zur Beseitigung der digitalen Kluft.
Raumfahrtwirtschaft 2.0 lässt neue Welten entstehen und dürfte unserer Meinung nach dazu beitragen, die Lebensbedingungen auf der Erde zu verbessern, indem die Grenzen unserer Welt immer weiter hinausgeschoben werden.
1 Grand View Research, 2020
2 Research and Markets, 2020
3 PwC, Dezember 2020
4 Bank of America Merrill Lynch, 2020
5 Der Fonds unterliegt hauptsächlich dem Kapitalverlust-, Aktien- und Währungsrisiko sowie dem Risiko aufgrund von Anlagen in Schwellenländern und dem Nachhaltigkeitsrisiko