Es besteht kein Zweifel daran, dass die Corona-Pandemie bestimmte Facetten unserer Gesellschaft dauerhaft verändert hat. Sie hat auch langfristige Auswirkungen darauf, wie wir bei J. Safra Sarasin Sustainable Asset Management als nachhaltige thematische Anleger investieren, denn wir wollen Firmen identifizieren, die sich in den nächsten Jahren als «Gewinner» erweisen.

Von Nevena Schaller, Investment Specialist, J. Safra Sarasin Sustainable Asset Management, und Giles Money, Portfoliomanager des JSS Sustainable Equity – Global Thematic

Durch Covid-19 hat sich jedoch auch gezeigt, wie resilient Gesellschaften und Unternehmen sind. Für uns ist es entscheidend, das Verhalten der Konsumenten bei der Lockerung der Beschränkungen frühzeitig abschätzen zu können. In unserer Anlagestrategie gilt dies besonders, da sie eine Analyse des Konsum- und Ausgabeverhaltens erfordert.

Während der Lockdowns haben sich Ersparnisse in Rekordhöhe angesammelt. Wir rechnen deshalb damit, dass die Ausgaben stark ansteigen werden, sobald die Wirtschaften vollumfänglich wiedereröffnen.

Veränderte Konsumgewohnheiten

Konsummuster entwickeln sich laufend weiter. Mit der Zeit ändern sich auch die Bevölkerungsgruppen mit der grössten Kaufkraft und die Dinge, für die sie Geld ausgeben. In weniger als einem Jahrzehnt werden zwei Drittel der Weltbevölkerung zu den «mittleren Einkommensschichten» zählen.1 Der Grossteil davon wird auf die Schwellenländer sowie auf Frauen entfallen, deren Einkommen steigen.

Dadurch wird die Nachfrage nach Reisen und Luxusartikeln zunehmen. Zwar hat Covid-19 dem vorübergehend einen Dämpfer aufgesetzt, doch nach der Lockerung der Lockdown-Massnahmen könnte die Nachfrage sich rasch wieder erholen.

Überdurchschnittliches Wachstum

Ein weiterer Bereich, der in den vergangenen Jahren überdurchschnittliches Wachstum verzeichnete, ist die Erlebniswirtschaft. Diese Entwicklung wird durch wachsenden Wohlstand unterstützt. Die verfügbaren Einkommen steigen insgesamt ebenso wie die diskretionären Ausgaben. Eine interessante Beobachtung ist, dass Konsumenten zunehmend «Erlebnisse» gegenüber «Gegenständen» bevorzugen.

Es ist gut möglich, dass die Pandemie zur Festigung dieser Präferenz beigetragen hat, denn die Menschen sehnen sich nach den Erfahrungen, die ihnen während der Lockdowns verwehrt blieben. Studien belegen zudem, dass Erlebnisse aus psychologischer Sicht tendenziell einen grösseren, länger anhaltenden Nutzen bieten als Gegenstände.

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Walt Disney – ein führender Anbieter von Erlebnissen2

Ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das «Erlebnisse» bietet und sich gleichzeitig rasch an die Welt nach Covid angepasst hat, ist Walt Disney. Das 1923 gegründete Unternehmen war ursprünglich ein Trickfilmstudio. Heute kann Disney dank seines beispiellosen geistigen Eigentums in verschiedenen Bereichen aktiv sein, die jeweils von einer relativ stabilen Nachfrage profitieren.

Der Erfolg des Unternehmens ist von seiner Fähigkeit abhängig, mehrere Einnahmequellen für jedes Format – wie Star Wars oder Marvel – zu erschliessen. Seit das erste Disneyland 1955 eröffnet wurde, spielt das wachsende Geschäft rund um Themenparks eine entscheidende Rolle für die Vermittlung von Disney-Geschichten und leistet auch heute noch einen erheblichen Beitrag zu den Einnahmen. 2019 erwirtschafteten die Themenparks etwa ein Drittel des Umsatzes und der Gewinne.

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(Bild: Gettyimages)

Doch mit der weltweiten Ausbreitung der Covid-19-Pandemie Anfang 2020 mussten die Disney-Themenparks und Kinos schliessen. Infolgedessen litten einige der Kerngeschäftsbereiche. Dies schlug sich auch im Aktienkurs des Unternehmens nieder, der auf ein Rekordtief wie zuletzt 2014 fiel.

Als sich die Pandemie ausbreitete, führten wir Stresstests in Bezug auf unsere Portfoliobestände durch, um zu bewerten, wie solide die Bilanzen in einem Szenario mit tieferen Einnahmen und negativem operativem Leverage über einen längeren Zeitraum waren.

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(Bild: Gettyimages)

Die Analyse zeigte, dass das Unternehmen nicht nur die Pandemie überstehen, sondern sogar einen Aufschwung erleben wird. Dieser dürfte durch die anziehende Nachfrage im Zuge der Wiedereröffnung der Wirtschaft und durch ungenutzte Möglichkeiten im Streaming-Geschäft beflügelt werden. Darüber hinaus erkannten wir durch den Stresstest, dass die Aktie im März und April 2020 unterbewertet war. Diese Feststellung bestärkte uns in unserer Absicht, unsere Position in Walt Disney aufzubauen.

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Nachhaltige thematische Anlagechancen für die Zukunft identifizieren

Anleger tun gut daran, sich zu fragen, ob ihre Portfolios einer Welt nach Covid standhalten werden. Wir erwarten, dass unser nachhaltiger thematischer Ansatz ein Weg ist, um den Sturm zu überstehen. Der Ansatz basiert auf fünf übergreifende Themen: Änderung des Konsums, Alterung, Automatisierung, Klimawandel und Digitalisierung. Unabhängig von traditionellen regionalen und Sektor spezifischen Investitionsansätzen können wir dank unseres zukunftsorientierten Rahmens leistungsstarke, nachhaltige globale Unternehmen identifizieren, die ein sinnvolles Engagement in diesen Themen bieten.

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1 Quelle: The Brookings Institution, Who gained from global growth last decade and who will benefit by 2030?
2 Das dargestellte Unternehmen dient als Anlagebeispiel und ist möglicherweise im Anlageportfolio des Fonds nicht vertreten. Das Beispiel dient nur zur Veranschaulichung und stellt keine Anlageberatung dar. Die individuellen Umstände potenzieller Anleger werden dabei nicht berücksichtigt.