Eine grössere Geschlechter-Diversität ist notwendig, wenn Unternehmen auch in Zukunft die wirklich fähigsten Leute anziehen wollen.

Heute gehört der erwerbstätigen Bevölkerung weltweit nur die Hälfte der Frauen im arbeitsfähigen Alter an, jedoch mehr als drei Viertel der Männer. Weltweit verdienen Frauen auch rund 20 Prozent weniger als Männer. Eine grössere Geschlechter-Diversität ist zwingend, wenn Unternehmen auch in Zukunft die wirklich fähigsten Köpfe anziehen wollen.

Nach Schätzung des Weltwirtschaftsforums (WEF) würde es beim aktuellen Tempo des Wandels allerdings noch mehr als 250 Jahre dauern, bis sich die wirtschaftliche Lücke zwischen den Geschlechtern schliesst. Vor diesem Hintergrund sind mutige Massnahmen gefragt.

Ein grosses Vorhaben

Sechs Asset Manager, die fast 3 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen auf sich vereinigen, haben unter diesen Prämissen unlängst die Investorengruppe «30% Club France» gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, eine bessere «Gender-Diversity» innerhalb der Führungsteams der grössten, in Frankreich kotierten Unternehmen zu fördern.

Zu den involvierten Gesellschaften gehören: Amundi, Axa Investment Managers (Axa IM), La Banque Postale Asset Management (LBP AM), Sycomore Asset Management und zwei mit Natixis Investment Managers verbundene Unternehmen, Mirova und Ostrum Asset Management, wie einer Mitteilung vom Dienstagabend zu entnehmen ist.

Klares Ziel bis 2025

Durch die Bündelung dieses Engagements und der Stimmrechtskapazitäten ihrer Mitgliedsunternehmen will die Investorengruppe die Vertretung von Frauen in den Führungsetagen der grössten französischen Firmen bis 2025 auf mindestens 30 Prozent erhöhen. Dabei hat die Gruppe nicht die Absicht, verbindliche Quoten festzulegen, sondern unterstützt einen freiwilligen Ansatz, der auf die Umsetzung sinnvoller und nachhaltiger Veränderungen abzielt.

Eine grössere Geschlechter-Diversität, insbesondere auf den Führungsetagen der Unternehmen, zieht mittelfristig auch finanzielle Verbesserungen und positive soziale Veränderungen nach sich.