Top-Referenten wie Deutsche-Bank-Aufsichtsvorsitzender Paul Achleitner, SIX-CEO Jos Jijsselhof und Regierungschef Adrian Hasler haben am 5. Finance Forum Liechtenstein die Zukunft der Finanzbranche beleuchtet. Die Veranstaltung war mit 600 Teilnehmenden ausverkauft.

Das Finance Forum Liechtenstein ist die bekannteste Dialog- und Imageplattform für den Finanzplatz Liechtenstein. Die 5. Ausgabe am vergangenen Mittwoch stand unter dem Titel «Disruption in der Finanzbranche 2019» und widmete sich den Herausforderungen für die Finanzdienstleister in Liechtenstein und der Schweiz.

Eröffnet wurde die Tagung durch Liechtensteins Regierungschef Adrian Hasler, der für einen offenen Umgang mit Veränderungen warb. «Wenn man stetig mit den aktuellen Entwicklungen Schritt hält, so nimmt man ihnen ihren disruptiven Charakter und kann sie als Chancen nutzen», so Hasler.

Der Finanzkunde von morgen

Der Trendforscher Stephan Sigrist blickte in die Zukunft der Finanzdienstleistungen: Er zeigte in seinem interaktiven Vortrag auf, wie technologische Innovationen die Finanzindustrie verändern, und welche Anforderungen die Kunden künftig an ihre Bank oder Versicherung stellen werden.

Das Keynote-Referat hielt Paul Achleitner, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank. Er ging auf die Disruption in der Bankenbranche ein und äusserte sich am Rande der Tagung auch zu einer Grossfusion der Deutschen Bank und der Commerzbank. «Wir sind nicht too big to fail, sondern to small to scale», sagte Achleitner. Es komme eben schon auf die Grösse an.

Weltwirtschaft aus den Fugen

Achleitner nahm auch an der Diskussion mit führenden Fiannzvertetern aus der Schweiz und Liechtenstein teil. Auf dem Podium diskutierten Prinz Max von und zu Liechtenstein, CEO der LGT Group, Markus Neuhaus, Verwaltungsratspräsident PwC Schweiz/Liechtenstein, und Mario Frick, Verwaltungsratspräsident der Bank Frick, gemeinsam mit Achtleitner über die Zukunft der Finanzbranche sowie die Auswirkungen des Brexit für Grossbritannien und Europa.

Die Schweizer Ökonomin und UBS-Verwaltungsrätin Beatrice Weder di Mauro ging auf die Frage ein, ob die Weltwirtschaft aus den Fugen geraten ist. Sie zeigte dabei in einer Videoaufnahme auf, wie sich das Zentrum der Weltwirtschaft immer stärker nach Osten verschiebt und sowohl Europa als auch die USA an Bedeutung verlieren. Ausserdem empfahl Weder di Mauro in der Brexit-Diskussion eine neue Volksabstimmung über einen Austritt Grossbritanniens aus der EU.

Im Talk mit Moderator Reto Lipp sprach Jos Dijsselhof, CEO der Schweizer Börsenbetreiberin SIX, über die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen. Er stellte dabei Innovationen wie die geplante digitale Börse auf Blockchain-Basis vor und hob Synergien für die Banken hervor. Im Fintech-Flash erklärten Olga Feldmeier, CEO Smartvalor, und Florian Batliner-Staber, Co-Founder Own, wie ihre Startups die Finanzbranche aufmischen wollen und warum sie sich in Liechtenstein niedergelassen haben.

Den Abschluss der Tagung bestritt Hirnforscher Lutz Jäncke. Der Professor für Neuropsychologie an der Universität Zürich zeigte die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung aus Sicht von Führungskräften auf.

Wichtiger Networking-Apero

Rund 600 Finanzfachleute aus Liechtenstein, Österreich, Deutschland und der Schweiz verfolgten im Vaduzer Saal die Tagung. Die Teilnehmenden konnten sich einbringen, indem sie im Rahmen eines Votings ihre Meinung zu aktuellen Themen äusserten. Die Umfrage zeigte ein positives Stimmungsbild. Im Anschluss an den Programmteil konnten sich die Tagungsteilnehmer am Networking-Apero austauschen.

Das Finance Forum Liechtenstein ist eine Eventplattformen für die Finanzbranche in der Schweiz und in Liechtenstein. Träger der Tagung ist die Regierung Liechtensteins, Veranstalter die Eventagentur Skunk. Diverse Partner unterstützen den Anlass; Kooperationspartner sind die zentralen Verbände des Finanzplatzes Liechtenstein. Im Vorfeld der Tagung konnten die Teilnehmenden kostenlos verschiedene Workshops besuchen.


 Eine Auswahl an Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier.