Worum geht es bei Fixed-Income-Absolute-Return-Strategien? Gil Platteau von Mercer Investment Solutions liefert Einsichten über die Relevanz und Leistung dieses Anlageuniversums.

Von Gil Platteau, Head Switzerland, Mercer Investment Solutions

Absolute-Return-Fixed-Income-Strategien investieren in eine Reihe festverzinslicher Anlageprodukte. Der oftmals dynamische Anlageansatz zielt auf eine über der von liquiden Mitteln liegenden, positiven Rendite. An klassischen Fixed-Income-Benchmarks orientieren sich diese Strategien hingegen nicht.

Die Portfolios können Staats- und Unternehmensanleihen aus entwickelten Ländern wie auch aus Schwellenmärkten beinhalten. Hinzu kommen Währungen, und vielfach werden in grossem Umfang Short- wie auch Long-Derivate eingesetzt. Ein typisches Renditeziel der Strategien ist, die Rendite liquider Mittel um 2 bis 4 Prozent pro Jahr zu übertreffen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Kapitalerhalt.

Unterschiedlichde Ansätze

Asset Manager verfolgen unterschiedliche Ansätze, um ihre Renditen zu erhöhen und gleichzeitig ihr Verlustrisiko zu minimieren. Einige Strategien favorisieren einen bestimmten Ansatz, während andere gleich mehreren folgen. Die besten Absolute-Return-Manager haben aber stets den Überblick über sämtliche Anlageansätze mit ihren Vor- und Nachteilen.

Die Anleihenrenditen sind seit mehr als dreissig Jahren im Abwärtstrend. Gründe hierfür sind immer geringere Inflationsraten und inflationsbedingte Risikoprämien. Hinzu kommen die Bevölkerungsalterung in den entwickelten Märkten, die weltweite Schwemme an Sparvermögen und die anhaltende Nachfrage nach schuldähnlichen Fixed-Income-Produkten. Dieser Trend hat über lange Zeit Benchmark-orientierten Long-only-Anleihenstrategien kräftigen Vorschub geleistet.

Gestiegene Zins- und Durationsrisiken

Die exzellente Performance dieser Ansätze ist jedoch im heutigen schwachen Renditeumfeld nicht mehr möglich. Zumindest scheint die Renditeverteilung im Anleihesegment so stark im Abwärtstrend zu sein wie selten in den letzten dreissig oder vierzig Jahren.

Hinzu kommt, dass das inhärente Zins- respektive Durationsrisiko der Anleihen-Benchmarks gestiegen ist: Dadurch führt schon ein geringer Anstieg der Anleihenrenditen zu signifikanten Wertverlusten in Benchmark-orientierten Strategien.

Weitere Umschichtungen sinnvoll

Einige Investoren mögen versuchen, dieses Zinsrisiko beispielsweise durch Engagements in Staats- oder Unternehmensanleihen mit kürzerer Duration abzufedern. Damit sind jedoch nur geringe Renditen zu erzielen, die bei steigenden Zinsen oder Kreditspannen noch mehr unter Druck geraten.

Ausserdem ist dieser Ansatz mit der Performance anderer Fixed-Income-Segmente korreliert, die unter denselben Bedingungen ähnliche Verluste erleiden würden. Mit Blick auf das künftige Renditeszenario erachten wir weiterhin eine Umschichtung von Beta zu Alpha als sinnvoll.


  • In diesem Kurzbericht erläutern wir die Merkmale von Absolute-Return-Fixed-Income-Strategien, berichten über ihre aktuelle Performance und beleuchten, inwieweit diese Strategien im heutigen Umfeld noch zu empfehlen sind. Weitere Informationen finden Sie hier.