Anfang 2020 treten das Finanzdienstleistungs- und das Finanzinfrastrukturgesetz in Kraft, die den Banken und deren Intermediärkunden viele Chancen bieten. Vor allem bringen Fidleg und Finig mehr Sicherheit für den Kunden.

Von Tobias Wehrli, Leiter Intermediaries der VP Bank Gruppe, Vaduz

Mit dem Inkrafttreten des Finanzdienstleistungsgesetzes (Fidleg) und des Finanzinfrastrukturgesetzes (Finig) am 1. Januar 2020 erhält die Schweiz neue Regeln, welche die Finanzdienstleister gegenüber ihren Kunden einhalten müssen.

Der Gesetzgeber verlangt viele Verhaltensregeln, Organisationsanforderungen und wirksame interne Kontrollen. Die Gesetze «bezwecken den Schutz der Kundinnen und Kunden von Finanzdienstleistern sowie die Schaffung vergleichbarer Bedingungen für das Erbringen von Finanzdienstleistungen», ähnlich wie es im EU-Raum mit MiFID II umgesetzt wird.

Stärkung der Branche

Ziel ist ein verbesserter Anleger- und Investorenschutz und, dank ausreichenden Informationen über die angebotenen Finanzprodukte und -dienstleister, mehr Transparenz. Finanzinstitute können mit den neuen Regeln aber auch einen Schritt unternehmen, um sich selbst vor Compliance-Verletzungen und rechtlichen Risiken zu schützen.

Fidleg und Finig wirken sich in vielen Bereichen auf die Zusammenarbeit zwischen den externen Vermögensverwaltern (EVV) und ihren Kunden aber auch auf die Banken aus. Mit dem Ziel, das Ansehen und die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes zu stärken, werden Themen wie Sorgfaltspflicht und Transparenz in den Vordergrund gerückt. Inhaltlich orientieren sich die Regeln stark an den EU-Bestimmungen MiFID II – allerdings in einer sehr abgeschwächten Variante.

Positiver als ursprünglich angenommen

Die Übergangsfrist ist sehr lange, was der EVV-Branche hilft, sich entsprechend zu organisieren, denn im generellen ist die Gesetzgebung viel positiver als ursprünglich angenommen. So kann es durchaus sein, dass die EVV-Branche auch hinsichtlich der Unterstellung an die Aufsichtsorganisationen eine bessere Wahrnehmung erreicht.

Dies trägt zu einer klaren Stärkung der EVV-Branche bei. Die Prozesse können durch die neue Gesetzgebung hinterfragt und optimiert werden, was sicherlich einige Effizienzgewinne mit sich bringen wird. Die Beratungsleistungen werden auf den aktuellsten internationalen Stand gebracht und aufgrund möglicher digitaler Schnittstellen profitiert die Zusammenarbeit zwischen den Vermögensverwaltern und der Bank.

Mehr Transparenz

Neuen Regulierungen kann man zwar durchaus kritisch gegenüberstehen. Für die Zusammenarbeit zwischen den EVV und den Depotbanken bedeutet dies aber eine generelle «Aufwertung der EVV-Branche» und somit eine höhere Akzeptanz.

Dies kann auf der einen Seite zu innovativen Partnerschaften mit anderen externen Vermögensverwaltern führen, auf der anderen Seite auch zu spannenden Kooperationen mit Outsourcing-Partnern. Das stärkt beide Partner und macht dadurch auch die Branche stärker. Somit wachsen das Know-how und die Professionalität bei allen Beteiligten – eine klassische Win-Win-Situation.

Erhöhte Transparenz

Mit Sicherheit wird die Kommunikation mit dem Kunden des EVV zunehmen, respektive dem Kunden werden mehr Dokumente zur Verfügung gestellt werden müssen. Mit der Übermittlung von detaillierten Produkt- und Kosteninformationen vor einem Wertpapiergeschäft, erhöht die Regelung ausserdem die Transparenz. Die elektronische Kommunikation wird entsprechend aufgezeichnet und führt alles in allem zu mehr Sicherheit – auch für die Bank.

Bei der VP Bank steht das Geschäft mit den Intermediären seit mehr als 60 Jahren im Fokus der Aktivitäten. Als bewährter Partner von externen Vermögensverwaltern investiert die VP Bank daher auch im Zusammenhang mit Fidleg/Finig gezielt in ihre Ressourcen. Dazu gehören Massnahmen rund um die Digitalisierung ebenso wie die Optimierung von Schnittstellen und die Weiterbildung der Berater.

Alle Ausführungen zum Thema Fidleg/Finig sind im geschützten Bereich «ProLink» auf der Webseite der VP Bank zu finden. Möchten Sie Zugang zu diesem Bereich oder sind interessiert, an einem der geplanten Veranstaltungen teilzunehmen? So nehmen Sie Kontakt mit uns auf.


Tobias Wehrli ist Leiter Intermediaries der VP Bank Gruppe, Vaduz

  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!