Die an der chinesischen Börse notierten Festlandaktien, sogenannte «A-Shares», zeigten trotz der jüngsten Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten eine hervorragende Entwicklung.

Von Christian Zschiesche, Head of Investment Solutions für Zentral- und Nordeuropa, Allfunds International Schweiz

In der ersten Jahreshälfte 2019 wurde die Performance vor allem durch signifikante ausländische Investitionen gestützt. So erreichten die Neugeldzuflüsse von Hongkong nach Shanghai im ersten Quartal 2019 fast 20 Milliarden Dollar.

Das Engagement am chinesischen A-Shares-Markt ist als langfristige, risikoreiche Investition zu betrachten. Lokale Privatanleger bilden den Löwenanteil des Handelsvolumens, was zu grösserer Marktineffizienz und geringerer Beachtung von Qualitätsunternehmen führt. Aufgrund der hohen Volatilität des Markts unterbrechen Unternehmen auch häufig den Handel für längere Zeiträume.

Neugewichtung in den Indices

Im Februar 2019 bestätigte der Indexanbieter MSCI, dass er den Anteil der A-Shares (Prozentsatz der Freefloat‑Marktkapitalisierung) in seinen globalen Aktienindizes bis November 2019 von 5 auf 20 Prozent erhöhen wird. MSCI wird auch 153 Mid-Cap-Aktien und 27 ChiNext-Aktien (Shenzhens Nasdaq) aufnehmen. Nach der finalen Neugewichtung im November 2019 werden 421 A-Shares in MSCI-Indizes enthalten sein.

Die chinesischen A-Shares werden 11,2 Prozent des MSCI China Index und 4,4 Prozent des MSCI Asia ex‑Japan Index ausmachen. FTSE und S&P, die beiden anderen grossen Indexanbieter, planen bis März 2020 in ihren entsprechenden Indices ebenfalls chinesische A-Shares im Umfang von 25 Prozent hinzuzufügen. Dies dürfte passive und aktive Neugelder anziehen: JP Morgan schätzt, dass die Erweiterung der A-Shares bis Ende März 2020 zu passiven Investitionsströmen in Höhe von rund 24 Milliarden Dollar und auf der aktiven Seite sogar mehr als 100 Milliarden Dollar führen könnte.

Vollständige Integration

Da China rasante wirtschaftliche Fortschritte erzielt, wird aktuell eine vollständige Integration der A-Shares innerhalb der nächsten 10 Jahre für möglich gehalten. Dies würde bedeuten, dass die gesamte Gewichtung Chinas im MSCI Emerging Markets Index auf 42 Prozent und im MSCI Asia ex-Japan Index (basierend auf der aktuellen Zusammensetzung) auf 48 Prozent steigen könnte. Dies würde mehrere hundert Milliarden US Dollar an passiven und aktiven Neugeldzuflüssen bedeuten.

Die Öffnung des chinesischen Onshore-Aktienmarktes hat gravierende Auswirkungen auf alle Marktteilnehmer. Der vereinfachte und verbesserte Zugang für ausländische Investoren bedeutet eine erhöhte Auslandsbeteiligung an chinesischen Unternehmen und damit eine stärkere Kontrolle, was wiederum zu einer verbesserten Corporate Governance führen könnte.

Stärkere institutionelle Beteiligung

Schätzungen zeigen, dass ausländische Investoren derzeit nur vier Prozent der Freefloat‑Marktkapitalisierung von chinesischen A‑Shares besitzen. In anderen asiatischen Märkten ist es etwa das Zehnfache dieses Niveaus.

Allfund Grafik 500
(Fondsperformance im Vergleich zum Index und Vergleichsgruppe; Quelle: Allfunds, Daten (Nettorendite in Dollar) vom 31. August 2019; Historische Performance-Angaben und Finanzmarktszenarien stellen keine Garantie für aktuelle oder zukünftige Performances dar. Die vorliegend dargestellten Performance-Angaben berücksichtigen keine allfällig anfallende Kommissionen und Kosten bei der Ausgabe und Rücknahme von Anteilen.)

Eine stärkere ausländische institutionelle Beteiligung sollte auch die Marktvolatilität verringern und die derzeit starken Sektor- und Faktorrotationen glätten, die von kurzfristigen inländischen Privatanlegern angetrieben werden. Dies sollte zu positiven strukturellen Veränderungen am inländischen Aktienmarkt führen. Gleichzeitig verbessert sich auch der Zugang zum inländischen Anleihemarkt, und die Gewichtung der auf RMB lautenden chinesischen Anleihen (Staatsanleihen und Bankverbindlichkeiten) dürfte in den kommenden Monaten auch bei wichtigen festverzinslichen Benchmarks zunehmen.

Eigenständige Asset-Klasse

Die Öffnung des Marktes für A-Shares bedeutet, dass das Engagement ausländischer Anleger allmählich von opportunistisch zu strategisch übergehen wird. Infolgedessen sollte sich China, ähnlich wie die USA und Japan, zu einer eigenständigen Asset-Klasse entwickeln, und die Entstehung von Asia ex-China- oder Emerging Markets ex-China-Fonds ist wahrscheinlich. Aufgrund der begrenzten Auslandsbeteiligung und der Marktineffizienzen in Bezug auf A-Shares haben allerdings vorerst insbesondere die erfahrenen aktiven Fondsmanager die Möglichkeit, überdurchschnittliche Alphawerte zu generieren.

In der Kategorie chinesische A-Shares hat unsere Fondsanalystin Anaïs Gfeller den Allianz China A-Shares Fonds selektiert.
Der Fonds wendet einen Bottom-up-Investmentprozess an und nutzt Unternehmensanalysen um die Ineffizienzen am Markt zu erfassen, die durch die dominierenden Privatanleger verursacht werden.

Nahe an der Benchmark

Auf dem Markt wird es für Fondsmanager allgemein als schwer erachtet, konstanten Mehrwert durch Sektorallokation zu generieren. Aus diesem Grund zieht es das Investmentteam des Fonds vor, die Branchenallokation nahe an der Benchmark zu halten und sich auf ihre Stärken zu konzentrieren: die Aktienauswahl. Das Portfolio verfolgt eine Growth at a Reasonable Price (GARP) Strategie, mit einer Präferenz für Qualitätsunternehmen sämtlicher Marktkapitalisierungen.

Trotz seines hohen Betafaktors und seiner Volatilität hat der Fokus des Fonds auf Qualitätsunternehmen dazu geführt, dass der Fonds viele der eingangs im Text erwähnten Handels-Aussetzungen umgangen hat; des Weiteren führen diese Faktoren über die letzten drei Jahre zu einem attraktiven Up/Down-Side Capture Ratio (108/76).

Sinnvolles Risikobudget

Während die absoluten Risikokennzahlen hoch erscheinen, setzte der Fonds sein Risikobudget in der Vergangenheit sinnvoll ein und konnte seit 2015 jedes Jahr ein starkes Alpha generieren.

Unsere Analystin schätzt die Entscheidung des Fondsmanagement-Teams, die Branchenallokation relativ neutral zu halten positiv ein: Alpha wurde hauptsächlich durch die Aktienauswahl generiert und es wird erwartet, dass die Aktienauswahl der Haupttreiber für die Performance bleiben wird. Sind die Märkte volatil oder werden sie von Wachstumsfaktoren beeinflusst, sollte sich der Fonds gut entwickeln; in Zeiten wertorientierter Rallyes (wie im Jahr 2014) könnte der Fonds allerdings zu kämpfen haben.


Attraktive Plattform

Auf der Allfunds Fondsplattform unterstützen wir weltweit 220 institutionelle Kunden bei der Fonds-Selektion und bei Investmententscheidungen von knapp 240 Milliarden Euro. Zu unseren Kunden zählen Fund-Research- und Advisory-Teams sowie Portfolio-Management-Einheiten von Banken und Versicherungen.


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