Eine alternde Bevölkerung schafft nachhaltige Investitionsmöglichkeiten im Finanzsektor.

Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung steigt, immer mehr Menschen leben immer länger. Das macht die Rentner zur am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppe der Welt. Ein demografischer Wandel wie dieser wirkt auf die Gesellschaft insgesamt extrem disruptiv. Das gilt insbesondere, wenn man berücksichtigt, welchen Anteil am Vermögen die ältere Generation innehat.

Senioren und die Baby-Boomer kontrollieren einen immer grösseren Teil der Kaufkraft weltweit. Zahlen zeigen, dass auf diese Bevölkerungsgruppe fast drei Viertel des Vermögens in Industrieländern entfallen. Beispielsweise wird geschätzt, dass die über 50-Jährigen in den USA über 70 Prozent des verfügbaren Einkommens verfügen können. Es wird erwartet, dass die «Silver Economy» weltweit bis 2020 15 Billionen Dollar ausmachen wird.

Mangel an professioneller Finanzberatung

Gleichzeitig wurden die Systeme zur Altersvorsorge verändert. In vielen Ländern hat sich die Verantwortung für die Absicherung im Alter vom Staat und Arbeitgeber auf die private Ebene verlagert. Viel mehr als früher sind Menschen also für ihre eigene Planung für das Alter verantwortlich.

Das hat zur Folge, dass die schnell wachsende Generation der Rentner immer wohlhabender wird. Allerdings könnte sie genau dann, wenn der Bedarf am grössten ist, mit einem Mangel an professioneller Finanzberatung konfrontiert sein. Mehr Auswahl bei den Produkten und mehr Komplexität – das ist nämlich eine Folge der Neuerungen bei der Altersvorsorge. Und das macht individuelle Beratung für die Altersabsicherung umso nötiger.

Vorgaben verschärft

Klar ist: Da die Menschen mehr Verantwortung für ihre Altersvorsorge übernehmen müssen, ist mit einem Anstieg der Nachfrage nach entsprechenden Finanzdienstleistungen zu rechnen. Der britische Markt könnte für weite Teile Europas Vorreiter für kommende Entwicklungen sein. Denn die regulatorischen Vorgaben für die Vermögensverwaltungs- und Altersvorsorgebranche wurden dort schon vor Jahren verschärft – so wie jetzt überall in der EU.

Der Vermögensverwaltungsmarkt allein in Grossbritannien hat heute einen geschätzten Wert von 2,2 Billionen Pfund, es fehlt aber immer noch an Finanzberatern, die eine persönliche Beratung anbieten können. Vor zwanzig Jahren gab es 200'000 britische Finanzberater, heute dagegen gerade einmal 30'000. Betrachtet man das aus Anlegersicht, schafft dies bedeutende Anlagechancen unter den Unternehmen, die sich als Vermögensverwalter mit ihren Angeboten etablieren konnten.

Robust Nachfrage

Der demografische Wandel dürfte auch die Nachfrage nach Vorsorgeprodukten von Versicherungen antreiben. Insbesondere in den sich entwickelnden Ländern sind die Gewinne der Lebensversicherungsbranche laut McKinsey 2017 deutlich um 12 Prozent bis 15 Prozent gestiegen. Nach mehreren Jahren starken Wachstums ist der chinesische Markt – gemessen am Gewinn der Lebensversicherungsbranche in absoluten Zahlen – inzwischen fast so gross wie der US-amerikanische. Die Nachfrage nach Versicherungsprodukten zur finanziellen Vorsorge scheint robust zu sein, und der Trend der alternden Bevölkerung dürfte das weitere Wachstum in der Zukunft noch antreiben.

Finanzdienstleister können Menschen helfen, für das Rentenalter zu sparen. Wenn die finanzielle Absicherung mit dem Ende der Berufstätigkeit erreicht ist, benötigen diese vielleicht weitere Beratung zu anderen Themen, etwa die Planung der Erbschaftssteuer. Einen Plan für die Absicherung im Alter zu entwickeln, ist gar nicht so einfach – und er muss über die Jahre angepasst werden können.

Bei Lombard Odier Investment Managers glauben wir, dass der Finanzsektor im Zusammenhang mit diesem demografischen Wandel eine Reihe von Chancen bietet. Wieder ein Schlaglicht auf Grossbritannien: Hier halten wir beispielsweise Vermögensverwalter wie St James' Place für gut positioniert, um von solchen Trends profitieren zu können.

Attraktive Investitionsmöglichkeiten

Das Unternehmen merkte bei Veröffentlichung der aktuellsten Jahreszahlen an, dass 65 Prozent des Privatvermögens in Grossbritannien in den Händen von Menschen im Alter von 55 Jahren liegt. Für Finanzberatern bietet das die Möglichkeit, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen – und die Übergabe von Vermögen auf die nachfolgende Generation mit zu gestalten.

Insbesondere Vermögensverwalter und Versicherer stellen aus Sicht von Lombard Odier Investment Managers eine attraktive Investitionsmöglichkeit dar, denn sie sind für die Anforderungen der älteren Generation gut gerüstet. Genau aus diesem Grund sollte es ihnen auch gelingen, attraktive Gewinne zu erwirtschaften. Und das dürfte sich im Laufe der Zeit auch in ihrer Bewertung am Aktienmarkt bemerkbar machen.


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