Alex Araujo, Fondsmanager des M&G (Lux) Global Listed Infrastructure Fund, erklärt, wie Anleger Kapitalwachstum und Ertrag anvisieren können.
Herr Araujo, was macht Infrastrukturinvestments attraktiv?
Aus meiner Sicht können Anlagen in Infrastruktur ein überzeugendes Angebot für langfristig orientierte Anleger darstellen, die Ihre Portfolios diversifizieren wollen. Infrastrukturen sind wichtige Bestandteile des modernen Lebens und lassen sich nicht ohne Weiteres reproduzieren.
Daher kann man vernünftigerweise davon ausgehen, dass die entsprechende Nachfrage beständiger als zum Beispiel die Nachfrage nach zyklischen Konsumgütern ist.
Überall dort, wo ein wachsender oder sich wandelnder Wirtschaftssektor eine Infrastruktur erforderlich macht, bestehen strukturelle Gelegenheiten für Anleger, potenziell wachsende Cashflows zu nutzen. Auf diese Weise bieten Infrastrukturinvestments gleichzeitig Stabilität und Wachstum, was wiederum die Aktienkurse und die Dividenden stützen dürfte.
Warum glauben Sie, dass der Infrastruktursektor heute Gelegenheiten für langfristig orientierte Anleger bietet?
Weltweit muss mehr in die Infrastruktur investiert werden. Im Laufe der Zeit entstehen durch mangelnde Investitionen, beispielsweise in die Verkehrs- und Stromnetze, Engpässe in der Wirtschaft und Wachstumshindernisse.
Der Investitionsbedarf ist von Land zu Land natürlich unterschiedlich, aber eine Studie von McKinsey hat ergeben, dass zwischen 2016 und 2030 weltweit durchschnittlich 3,3 Billionen Dollar pro Jahr in die wirtschaftliche Infrastruktur fliessen muss. Zurzeit betragen die jährlichen Investitionen rund 2,5 Billionen Dollar.
Wie lässt sich diese Infrastrukturlücke schliessen?
Die Infrastrukturfinanzierung war bislang der öffentlichen Hand vorbehalten, aber inzwischen überlässt der Staat diese Aufgabe in vielen Fällen privaten Investoren.
Ein gutes Beispiel ist die Stromerzeugung: Viele Staaten in Europa haben private Investitionen in Wind- und Solarfarmen gefördert, indem sie langfristige Abnahmeverträge für den erzeugten Strom zu einem vereinbarten Preis anboten.
Diese Ertragssicherheit ist ein zentraler Attraktivitätsfaktor für langfristig orientierte Anleger. Die Kombination aus garantierter Nachfrage und einem Mangel an Anlagemöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien stellt eine strukturelle Chance für Unternehmen dar, die entsprechende Infrastruktur besitzen.
Wie können Privatpersonen in Infrastruktur anlegen?
Im Gegensatz zu Pensions- und Staatsfonds haben die meisten von uns nicht Milliarden Euro zur Verfügung, um direkt in Infrastrukturen zu investieren. Allerdings wird dieser Bereich auch für Privatanleger immer besser zugänglich, nicht zuletzt über Aktien von börsennotierten Infrastrukturunternehmen.
Dieser Ansatz hat einige Vorteile: Erstens sind börsennotierte Beteiligungen in der Regel liquider, weil die Aktien grösserer Unternehmen regelmässig gehandelt werden.
Zweitens erreichen Anleger eine bessere Diversifikation, denn im Allgemeinen erzielt jedes Unternehmen seinen Gewinn aus mehreren Vermögenswerten. Durch eine Anlage in einem Fonds haben Sie Zugriff auf mehrere börsennotierte Infrastrukturunternehmen.
- Erläuterungen der in diesem Artikel verwendeten Fachbegriffe finden Sie im Glossar.
Alex Araujo wurde zum Manager des M&G Global Listed Infrastructure Fund und des M&G (Lux) Global Listed Infrastructure Fund ernannt, die im Oktober 2017 aufgelegt wurden. Er trat im Juli 2015 in das Income Team von M&G ein und wurde im April 2016 zum Co-Deputy Manager des M&G Global Dividend Fund ernannt.
Araujo verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Finanzmärkten, nachdem er zuvor bei UBS und der BMO Financial Group gearbeitet hat. Er schloss sein Studium an der University of Toronto mit einem MA in Wirtschaftswissenschaften ab und ist CFA-Charterholder.
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