Wie lassen sich die Erträge von Hochzinsanleihen noch steigern, während man die Volatilität reduziert? James Tomlins von M&G liefert dazu fünf Strategien.
James Tomlins, Fund Manager European High Yield Bond bei M&G
Im Jahr 2013 legte der Markt für Hochzinsanleihen erneut gute Ergebnisse vor: So kletterte der US-Markt um 7,4 Prozent nach oben, während europäische Papiere sogar um 10,3 Prozent zulegten.
Ganz allgemein verzeichneten Anleihen solide laufende Erträge, niedrige Ausfallquoten sowie einen moderaten Kapitalzuwachs, weil die Zinsdifferenzen stark genug schrumpften, um die zuletzt schwache Tendenz an den Staatsanleihenmärkten wieder auszugleichen.
Erfreuliche Erträge
Damit haben Hochzinsanleihen erneut gezeigt, dass sie zu den wenigen festverzinslichen Anlageklassen zählen, die trotz steigender Zinsen erfreuliche Erträge erzielen können.
Wie aber kann man die Erträge von Hochzinsanleihen in diesem Jahr möglichst noch steigern, während man die Volatilität gleichzeitig reduziert?
Nachfolgend finden sich fünf Strategien, die in dem Zusammenhang hilfreich sein könnten.
Coupon schnappen und Kapital sichern:
Auf Grund der gesunkenen Ertragserwartungen gehen wir davon aus, dass die Coupons (respektive die laufenden Einnahmen) in diesem Jahr den Löwenanteil der Gesamterträge ausmachen werden. Da die Anleihenkurse zurzeit im Durchschnitt aber über dem Nennwert liegen, dürfte der Schutz vor Rückschlagrisiken ebenso entscheidend sein wie die Senkung der Volatilität der Kapitalerträge.
Duration senken:
Eine Möglichkeit, die Schwankungen der Kapitalerträge zu verringern und Portfolios vor Rückschlagrisiken zu schützen, besteht darin, die Volatilität an den Staatsanleihenmärkten zu reduzieren, indem man beispielsweise seine Ausrichtung auf die Zinsduration vermindert.
Finanzwerte überdenken:
Seit kurzem beurteilen wir das Ertragssteigerungspotenzial von Finanz-Hochzins-Aanleihen vor allem in Europa wieder wesentlich zuversichtlicher. Zwar gilt es immer noch viele fundamentale Probleme zu lösen, doch die relativen Bewertungen sowie die Überschussrenditen, die derzeit geboten werden, sind unserer Meinung nach attraktiv, zumal in diesem Sektor derzeit Verbindlichkeiten ebenso abgebaut werden wie Risikopositionen.
Liquidität lieben lernen:
Sofern wir Möglichkeiten identifizieren, unser Kapital zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr wieder zu investieren, müssen wir dann auch über die entsprechende Liquidität verfügen, um diese Chancen nutzen zu können. Solche Gelegenheiten können beispielsweise durch Wertschwankungen oder eine Verkaufswelle eröffnet werden, aber auch durch eine Flut neuer Emissionen, die gleichzeitig an den Markt gebracht werden.
Begrenzung der Transaktionskosten auf ein Minimum:
Dies kann vor allem bei lediglich moderaten erwarteten Erträgen bedeutende Auswirkungen haben. So ist es ein grosser Unterschied, ob man mit einer Transaktion einen Zusatzertrag von 10 bis 15 Prozent oder von 1 bis 2 Prozent erzielen möchte, wenn die Transaktionskosten irgendwo zwischen 50 und 100 Basispunkten liegen.
Unter Berücksichtigung dieser fünf Faktoren sollte einem erfolgreichen Jahr im Umgang mit Hochzinsanleihen also nichts mehr im Wege stehen.