Impact Investing wird bei der Allokation von Core Anleihen zunehmend in Betracht gezogen.
Von Stephen M. Liberatore, Head of ESG/Impact, Global Fixed Income, Nuveen
Der Markt für börsennotierte Anleihen, die gezielte, direkte und messbare soziale und/oder ökologische Wirkungen erzeugen, hat sich merklich weiterentwickelt. Heute haben Anleger, die solche Ziele in ihre Fixed-Income-Portfolios aufnehmen wollen, eine umfangreichere und vielfältigere Auswahl an Möglichkeiten.
Der Markt für Impact-Bonds ist in den letzten zehn Jahren enorm gewachsen und hat inzwischen das Volumen vieler etablierter Anleihenmärkte erreicht oder sogar überschritten. Die Bandbreite an Emittenten und die Auswahl an Laufzeiten haben stark zugenommen, während die für soziale und/oder ökologische Zwecke eingesetzten Mittel breiter gefächert sind.
Zahlreiche Chancen für Investoren
Fortschritte bei der Berichterstattung und der Entwicklung von Regelwerken und Vorschriften im gesamten Sektor haben ebenfalls dazu beigetragen, dass Anleger ihr Kapital besser allozieren und die konkreten Wirkungen ihrer Investitionen genauer messen können.
Es bestehen heute zahlreiche Chancen für Investoren, die nach überzeugenden risikobereinigten absoluten und relativen Renditen suchen und dabei Initiativen unterstützen möchten, die positive ökologische und/oder soziale Wirkungen fördern. Bei Nuveen optimieren wir seit über 15 Jahren unser Rahmenwerk für Impact-Bonds mit Fokus auf Transparenz und Offenlegung. Für Anleger, die ihre Portfolios stärker auf Impact-Bonds ausrichten möchten, haben wir mehrere Best Practices identifiziert.
1. Vor dem Beginn klare Intentionen festlegen
Zuerst gilt es, die konkreten Themen oder Bereiche, bei denen ihre Organisation eine soziale und/oder ökologische Wirkung erzielen möchte, zu identifizieren. Bei Nuveen standen wir bei der Ausarbeitung unseres Rahmenwerks für Impact-Bonds stets im Dialog mit unseren Kunden und haben die Opportunitäten in allen Segmenten des Rentenmarktes untersucht.
Daraufhin haben wir uns entschieden, den Fokus unserer Impact Investments auf vier Themenbereiche zu legen: bezahlbaren Wohnraum, gemeinschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, erneuerbare Energien und Klimawandel sowie natürliche Ressourcen.
2. Wirkungen direkt und messbar gestalten
Jede Organisation muss Klarheit darüber schaffen, wie sie ihre sozialen und/oder ökologischen Ziele erreichen will. Bei Nuveen verwenden wir die folgenden Richtlinien für Impact-Bonds:
Direkt: Das aufgenommene Kapital muss in konkrete Projekte oder Initiativen fliessen, die eine klar definierte, ökologische und/oder soziale Wirkung erzeugen, einschliesslich Pure-Play-Emittenten. In der Regel entsprechen Anleihen, die nicht zweckgebunden sind, nicht diesem Anspruch.
Messbar: Der Emittent muss imstande und willens sein, im Rahmen der Berichterstattung für Impact Investing die relevanten KPIs für das Projekt oder die Initiative offenzulegen. Dadurch können Anleger die Effektivität ihrer Anlage auf finanzieller und wirkungsbezogener Grundlage bewerten.
3. Den Dialog mit Emittenten priorisieren
Ein wesentlicher Faktor beim Impact Investing-Ansatz von Nuveen bildet der Austausch mit Emittenten. Wir gehören zu den weltweit grössten Fixed Income-Managern und pflegen einen intensiven Kontakt zu Emittenten, Underwritern, regulatorischen Akteuren, Rating-Agenturen und Asset-Eigentümern.
Diese Beziehungen ermöglichen uns einen ständigen Austausch darüber, wie Anleihen strukturiert werden können, welche Merkmale erforderlich sind, um die Nachfrage der Anleger zu bedienen, sowie über den geeigneten Umfang und die Qualität der Offenlegung und Berichterstattung im Impact Investing.
- Diese Schritte und die Trends, die den Markt für Impact-Bonds beeinflussen, werden in unserem neuesten Beitrag ausführlicher erläutert: «Innovation in Impact Bonds»