Aus heutiger Sicht dürfte der gesamte Technologiesektor als grosser Gewinner aus dem KI-Rennen hervorgehen. Entscheidend ist dabei der Zugang zu Daten, der die Spreu vom Weizen trennen wird.
Von Erling Kise, Co-Portfoliomanager des DNB Fund Technology
Chat-GPT hat einen regelrechten Hype um Künstliche Intelligenz (KI) ausgelöst. Die Sprachsoftware brauchte nur zwei Monate, um von Null auf 100 Millionen Nutzer zu wachsen. Microsoft investierte zehn Milliarden Dollar in den Chatbot-Softwareanbieter OpenAI und verknüpfte dessen Technologie mit seiner Suchmaschine Bing.
Die neue Bing-Variante funktioniert bereits erstaunlich gut. Der kalifornische Softwaregigant integriert Chat-GPT in alle Office365-Anwendungen, was zu erheblichen Produktivitätssteigerungen führen soll. Das Risiko ist gering, da Microsoft nur einen sehr kleinen Anteil am Suchmaschinenmarkt besitzt und somit wenig zu verlieren hat.
Vorbereitet auf einen Abschwung
Die Marktteilnehmer sind ungeduldiger geworden und konzentrieren sich auf Unternehmen mit profitablem Wachstum. Einige der grossen Technologiefirmen haben Arbeitsplätze abgebaut, um ihre Effizienz zu steigern.
Gleichzeitig haben sich viele Unternehmen gut auf einen möglichen Abschwung vorbereitet. Ob es allerdings zu einer Rezession kommt, ist derzeit noch nicht absehbar. Die Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) könnte jedoch den Wettbewerb im Technologiesektor verschärfen und zu höheren Kapitalkosten für diese Firmen führen.
Microsoft, Alphabet, Meta und Salesforce im Visier
Die SVB war das grösste Finanzinstitut, das sich auf Neugründungen, insbesondere im Technologiesektor, konzentrierte. Darüber hinaus kann ein erschwerter Zugang zu frischem Kapital bedeuten, dass der Wettbewerb durch neue Unternehmen abnimmt.
Langfristig dürfte dies der Strategie des DNB Fund Technology zugute kommen, der in etablierte, börsennotierte Unternehmen investiert. Die grössten Positionen im Fonds waren im April 2023 Microsoft, Alphabet, Meta und Salesforce, die unserer Meinung nach alle von der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz profitieren werden.
In der Stärke verkauft
Nvidia ist derzeit untergewichtet. Der Marktführer bei der Ausstattung von Rechenzentren ist in diesem Jahr um 86 Prozent gestiegen. Dies hat uns veranlasst, die Position im Portfolio auf ein Prozent zu reduzieren. Auch den Halbleiterhersteller Advanced Micro Systems haben wir in der Stärke verkauft und unsere Position auf 1,8 Prozent reduziert.
Die Sorge vieler Menschen, dass die Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze kosten wird, teilen wir nicht. Im Gegenteil: Viele Beschäftigte werden einen starken Co-Piloten bekommen. Chat-GPT zum Beispiel löst viele Code-Probleme besser als menschliche Programmierer.
Konzentration auf kreative Arbeit
Die Menschen können sich dann auf den kreativen Teil der Arbeit konzentrieren. Künstliche Intelligenz wird uns von langweiligen und repetitiven Aufgaben befreien.
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