Der COP26-Klimagipfel in Glasgow Ende vergangenen Jahres sorgte mit der Ankündigung, bis 2030 die Methan-Emissionen zu reduzieren und die Abholzung des Waldes zu stoppen, weltweit für Schlagzeilen. 

Von Mike Appleby, Manager im Sustainable Investment-Team von Liontrust

Mehr als 190 Parteien unterzeichneten eine globale Erklärung zum Übergang von Kohle zu sauberer Energie, in der sie sich verpflichten, in den grossen Volkswirtschaften bis 2030 aus der Kohleverbrennung auszusteigen und bis 2040 im Rest der Welt. Das gilt als Schlüssel zum Mantra der COP26, die 1,5-Grad-Marke einzuhalten.

Das Ziel, die durchschnittliche Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius, idealerweise auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wurde im Dezember 2015 beim COP21-Klimagipfel im Pariser Abkommen verabschiedet.

Aber der wegweisende Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der im Oktober 2018 veröffentlicht wurde, schockte dann doch viele mit seinem drastischen Ergebnis: Um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und überhaupt eine Chance zu haben, dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen wir die absoluten Emissionen bis 2030 oder früher halbieren.

Die Zukunft der kohlenstoffarmen Wirtschaft

Was auch immer aus den Ankündigungen von COP26 wird, wir werden weiterhin enorme Disruptionen erleben, wenn sich die Welt mit der Energiewende auseinandersetzt. Alle Wirtschaftsakteure, ganz gleich ob Regierungen, Unternehmen oder Einzelpersonen, müssen ihre Emissionen halbieren und wir können nicht einfach abwarten, bis andere die Führung übernehmen.

Eine solche Reduzierung wird sich auf die gesamte Wirtschaft auswirken, einschliesslich unseres Energiesystems und der Art und Weise, wie wir Gebäude heizen und kühlen, und sie wird den Wandel im Verkehrswesen, bei Industrieprozessen, in der Landwirtschaft und bei der Landnutzung vorantreiben.

Dieser Übergang zu einer extrem kohlenstoffarmen Wirtschaft wird sich auch auf die Investmentrenditen auswirken: Unternehmen, die zu diesem Wandel beitragen, dürften prosperieren, während diejenigen, die auf der falschen Seite stehen, dem Risiko eines langanhaltenden Niedergangs ausgesetzt sind.

Auf die richtigen Fonds setzen

Um mit unseren Sustainable Future-Fonds, einschliesslich des im Oktober letzten Jahres aufgelegten GF SF Multi-Asset Global Fund, auf der richtigen Seite zu bleiben, meiden wir Bereiche wie die Förderung und Weiterverarbeitung fossiler Brennstoffe und allgemein Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren, Fluggesellschaften und energieintensive Unternehmen, die sich nicht auf eine kohlenstoffärmere Welt einstellen.

Auf der anderen Seite sind unsere Fonds im Schnitt zu 28 Prozent in Unternehmen investiert, die die Ressourceneffizienz verbessern und Emissionen reduzieren und die so die Energieverschwendung eindämmen und für ein besseres Wassermanagement und einen höheren Anteil recycelter Materialien sorgen.

Die Fonds emittieren (in Bezug auf die gehaltenen Unternehmen) 68 Prozent weniger Schadstoffe als die Märkte, in die sie investieren, und unsere Aktien haben weniger Kohlenstoffkosten, die an die Kunden weitergegeben werden müssen. Das bedeutet, die Margen sind widerstandsfähiger gegenüber strengeren Emissionsvorschriften.

Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Als Teil unseres dauerhaften Dialogs fordern wir die Unternehmen, deren Aktien wir in unseren Fonds halten, dazu heraus, ambitionierter in Sachen Dekarbonisierung zu werden. Im Jahr 2020 haben wir die 1,5 Grad-Challenge gestartet und mussten feststellen, dass die Geschwindigkeit der Veränderung deutlich hinter dem geforderten Mass zurückblieb.

Auf der Grundlage unserer bisherigen Arbeit hat sich rund ein Viertel der Unternehmen, mit denen wir im Austausch sind, absolute Dekarbonisierungs-Ziele gesteckt, die mit der 1,5-Grad-Vorgabe übereinstimmen, weitere 9 Prozent sind dem 2-Grad-Ziel verpflichtet. Mit anderen Worten befindet sich rund ein Drittel im Einklang mit dem Pariser Abkommen.

Das bedeutet andererseits, dass zwei Drittel der Unternehmen derzeit keine Ziele verfolgen, die sich mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen decken, aber die Situation entwickelt sich schnell, und viele zeigen eine positive Dynamik.

Schnell reagieren

Auf diese Krise zeitnah zu reagieren ist wichtig, aber wir müssen dabei bedenken, dass der Klimawandel auch eine soziale Dimension hat. Viele Menschen arbeiten in Branchen, die einen enormen Wandel bewältigen müssen, trotzdem müssen sie sich ein Leben in einer ultra-kohlenstoffarmen Wirtschaft leisten können. Wir dürfen die Probleme nicht nur so lösen, dass die Ergebnisse für den Klimawandel optimal sind.

Wir müssen auch sicherstellen, dass wir gleichzeitig die Ungleichheit verringern, den Brennstoffmangel lindern und die Menschen nicht aus den Augen verlieren. Wenn die Menschen die Energiewende nicht freiwillig mittragen, wird sie scheitern.

Unternehmen aufzufordern, sich ambitioniertere Ziele für die Dekarbonisierung zu setzen, ist einfach. Aber das muss sich in spürbaren Reduktionen niederschlagen. Diesen Fortschritt werden wir weiterhin überwachen.

Wir haben unsere Initiative nicht umsonst eine Challenge genannt, denn es wird nicht einfach, die Emissionen in dem vorgegebenen Zeitrahmen in einem ausreichenden Mass zu senken, um die schlimmsten Folgen eines intensiver werdenden Klimawandels abzuwenden. Als proaktive Investoren, die nachhaltige Fonds managen, wollen wir unseren Teil beitragen, indem wir eine schnellere Reaktion fördern, um dieses entscheidende Ziel zu erreichen.

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mike appleby 120x180Mike Appleby
Investmentmanager im Sustainable Investment-Team von
Liontrust

 

 

 

 


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