Kryptowährungen sind meist unkorreliert zu traditionellen Anlageklassen und weisen ein hohes Ertragspotenzial auf. Gewisse Kryptowährungen wie Bitcoin sind in der Stückzahl begrenzt und sollten somit theoretisch einen gewissen Inflationsschutz bieten.
Dies sind besonders attraktive Eigenschaften angesichts des allgemeinen Anlagenotstands im Tiefzinsumfeld und der Inflationsängste, geschürt von der weltweit stark expansiven Geld- und Fiskalpolitik.
Starkes Ertragspotenzial, hohe Volatilität
Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 132 Prozent weist Bitcoin einen massiven Wertanstieg über die letzten fünf Jahre aus und sorgte so auch immer wieder für Schlagzeilen. Gleichzeitig schwankte aber der Wert der Kryptowährung in dieser Zeitspanne markant.
Kurz nach deren Entstehung im Jahr 2009 kam es öfters vor, dass der Bitcoin-Kurs innerhalb eines Tages bis zu 50 Prozent an Wert gewann und dann am nächsten Tag genau so viel wieder verlor. Auch jüngst mussten Investoren Tagesverluste von 20 bis 30 Prozent verbuchen. Kurz gesagt, wer vom Renditepotenzial dieser Kryptowährung profitieren möchte, muss gewillt sein, massive Kursschwankungen mitzumachen.
Portfolio-Simulation
Um die Eigenschaften von Bitcoin historisch im Portfolio-Kontext unter die Lupe zu nehmen, haben wir diverse Portfolios über einen Zeithorizont von mehreren Jahren simuliert. Als Basis für den Vergleich dient ein klassisches Portfolio mit 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen.
Unsere Analyse zeigt, dass sich die jährliche Rendite bei einer Allokation von 2 Prozent Bitcoin, 59 Prozent Aktien und 39 Prozent Anleihen um 1,8 Prozentpunkte gegenüber einem klassischen Portfolio verbessert.
Die Volatilität steigt nur um 0,3 Prozentpunkte an und das maximale Verlustrisiko liegt bei 15,5 Prozent gegenüber 14,5 Prozent. Sobald aber grössere Mengen an Bitcoin beigemischt werden, steigt das maximale Verlustrisiko überproportional stark an. Zudem ist zu beachten, dass die digitale Währung in Stressphasen, wie z.B. während der Coronakrise, keine Diversifikation für ein Portfolio bieten konnte.
Investition in Aktien von «Krypto-Unternehmen»?
Mit dem Börsengang von Coinbase hat diese Unternehmenskategorie einen prominenten Vertreter erhalten. Generell sind nur wenige «Krypto-Unternehmen» an einer Börse kotiert. Bei diesen Unternehmen handelt es sich überwiegend um Aktien mit sehr kleiner Marktkapitalisierung und entsprechend wenig verfügbaren Informationen, um diese bewerten zu können.
Um dem entgegenzuwirken, weiten Exchange traded funds (ETFs) ihre Thematik in der Regel auf künstliche Intelligenz und Robotik aus, um die Auswahl zu vergrössern. Dies führt zu einem technologielastigen Investment, losgelöst von den Marktbewegungen der Kryptowährungen.
Risiken für Investoren
Die Ergänzung von Bitcoin im Portfolio, besonders in kleinem Rahmen, konnte historisch das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios verbessern. Anleger müssen sich aber der Risiken bewusst sein:
- Erstens lassen die Marktinfrastruktur und entsprechend die Investitionsmöglichkeiten zu wünschen übrig, da der Markt noch sehr jung ist.
- Zweitens könnten regulatorische Eingriffe im bisher unregulierten Markt zu starken Kursverlusten führen. Drittens kann nicht garantiert werden, dass Bitcoin auch in Zukunft dominierend ist, da ständig neue Kryptowährungen entstehen.
Anleger könnten jederzeit ihre Gelder in eine neue, bessere Kryptowährung umschichten. Kommt hinzu, dass es bei Kryptowährungen – anders als bei traditionellen Anlagen, wo auf Unternehmensgewinne oder Cashflows abgestützt werden kann – beinahe unmöglich ist, einen fairen Wert bzw. eine sinnvolle Bewertung zu berechnen.
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