Stuart O’Gorman, Leiter Technologieaktien bei Henderson Global Investors, befasst sich mit der Frage, was der Wahlsieg Donald Trumps für Technologieaktien bedeuten könnte.

Stuart O’Gorman ist Leiter Technologieaktien bei Henderson Global Investors

In der Woche nach der US-Präsidentenwahl mussten Technologieaktien kräftig Federn lassen und hinkten dem Markt hinterher. Anleger flüchteten in Scharen aus Technologiewerten und schichteten in zyklische, zinsempfindlichere Sektoren wie Finanzen um.

In den vergangenen 20 Jahren konnten wir immer wieder beobachten, dass Technologieaktien nach Wahlen eine meist drei bis zwölf Monate dauernde Verschnaufpause bei ihrer ansonsten überdurchschnittlichen Wertentwicklung einlegten.

Hoffnung auf weniger Regulierung

Daher würde es uns nicht überraschen, wenn sich dieses Muster nun wiederholt. Mit dem Regierungswechsel und vor allem der Tatsache, dass die Republikaner nun nicht nur den Präsidenten stellen, sondern auch über die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses verfügen, verbindet sich die Hoffnung auf weniger Regulierung und mehr Staatsausgaben zum Ankurbeln der US-Wirtschaft.

Nach dem vom designierten Präsidenten skizzierten Plan für die ersten 100 Tage im Amt zu urteilen, ist mit einer Reform der Unternehmensbesteuerung, einem Infrastrukturprogramm und einer zunehmend protektionistischen Handelspolitik im kommenden Jahr zu rechnen.

Zu den sich aller Voraussicht nach am stärksten auf den Technologiesektor auswirkenden Vorhaben gehören:

  • Steuerreformen

Technologieunternehmen verfügen über die stärksten Bilanzen und halten am meisten Barmittel im Ausland. Folglich werden sie besonders von steuerlichen Anreizen mit dem Ziel profitieren, ausserhalb der USA erzielte Gewinne zurück ins Land zu holen. Mehr Kapital könnte deshalb über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben werden.

Auch eine Zunahme von Fusionen und Akquisitionen ist zu erwarten, wenn große Technologieunternehmen ihre repatriierten Gewinne wieder produktiv anlegen. Da Technologieunternehmen jedoch generell geringer besteuert werden als andere US-Firmen, wird ihnen eine Senkung der Unternehmenssteuer weniger zugutekommen.

  • Investitionen in die Infrastruktur

Steigende Produktivität in der Industrie und zunehmende Investitionen verheissen Gutes für den Technologiesektor.

  • Zölle und protektionistische Handelspolitik

Hiervon dürfte die grösste Gefahr für den Technologiesektor (und die Weltwirtschaft) ausgehen. Solche Massnahmen könnten zwar einen nachhaltigen Inflationsanstieg in den USA bewirken, sich auf die Volkswirtschaften der Schwellenländer aber eher nachteilig auswirken.

Mexiko und China hätten vermutlich besonders unter möglichen Einfuhrzöllen und Bestrebungen zu leiden, Produktionsprozesse zurück in die USA zu holen.Als Reaktion darauf würden vermutlich die Margen und die Nachfrage nach Technologieprodukten sinken, sodass der Technologiesektor weniger von einer Reflationierungspolitik in den USA profitieren würde.

Fazit

Wir sind unverändert überzeugt, dass der Anteil des Technologiesektors an der weltweiten Wirtschaftsleistung auf lange Sicht weiter steigen wird, vorangetrieben durch Innovationen, sinkende Preise und günstige demografische Entwicklungen.

Da zudem die meisten Technologieunternehmen in den USA ansässig sind, wird der Sektor vermutlich überproportional von in den USA geringer besteuerten Gewinnen und repatriierten Barmitteln profitieren als ihre weltweiten Wettbewerber.

Andererseits werden Technologieanbieter in den USA mehr als andere US-Firmen unter einer Umkehrung der Globalisierung leiden und weniger von niedrigeren Steuersätzen profitieren. Das könnte ihre Kursentwicklung verglichen mit dem S&P 500 Index kurzzeitig bremsen.


Henderson Global Investors, eine hundertprozentige Tochter der Henderson Group, ist eine renommierte internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, deren Geschichte bis ins Jahr 1934 zurückreicht. Henderson verwaltet ein Anlagevermögen in Höhe von 116.6 Mrd. Euro (Stand 30. September 2016) für Kunden in Grossbritannien, Europa, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Nordamerika und beschäftigt weltweit etwa 900 Mitarbeiter.

Zu den Kunden zählen sowohl Privatpersonen, Privatbanken, externe Vertriebsgesellschaften als auch Versicherungen, Pensionskassen, staatliche Organe und Unternehmen. Als reiner Vermögensverwalter bietet Henderson eine Produktpalette, die von Aktien und Anleihen über Multi-Asset-Angebote bis hin zu alternativen Produkten reicht.


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Herausgegeben im Vereinigten Königreich von Henderson Global Investors. Henderson Global Investors ist der Name, unter dem Henderson Global Investors Limited (Reg. Nr. 906355), Henderson Fund Management plc (Reg. Nr. 2607112), Henderson Investment Funds Limited (Reg. Nr. 2678531), Henderson Investment Management Limited (Reg. Nr. 179535), AlphaGen Capital Limited (reg. no. 962757), Henderson Alternative Investment Advisor Limited (Reg. Nr. 962757), Henderson Equity Partners Limited (Reg. Nr. 260666), Gartmore Investment Limited (Reg. Nr. 1508030), Gartmore Fund Managers Limited (Reg. Nr. 1137353) (jeweils gegründet und registriert in England und Wales mit eingetragenem Geschäftssitz in 201 Bishopsgate, London EC2M 3AE, von der Financial Services Authority zugelassen und ihrer Aufsicht unterstehend) Anlageprodukte und -dienstleistungen anbieten. Henderson Secretarial Services Limited (gegründet und registriert in England und Wales (Reg. Nr. 1471624, mit eingetragenem Geschäftssitz in 201 Bishopsgate, London EC2M 3AE) ist der Name der Firma, die Sekretariatsservice bereitstellt. All diese Firmen sind der Henderson Group plc gehörende Tochterunternehmen (gegründet und registriert in Jersey, Reg. Nr. 101484, mit eingetragenem Geschäftssitz in 47 Esplanade, St Helier, Jersey JE1 0BD).