Finanzmarktregulierung: Wer versteht sie noch?
Selbst vielen Fachleuten falle es zunehmend schwer, der rasanten Entwicklung in der Finanzmarktregulierung zu folgen und den Überblick zu bewahren, sagt Urs Zulauf. Ein berufsbegleitender Lehrgang will helfen.
Die Finanzmarktregulierung dehnt sich global und in der Schweiz rasch aus. Vor diesem Hintergrund haben Urs Zulauf (Bild) (langjähriger General Counsel der Finma, heute für die Credit Suisse tätig und Titularprofessor an der Universität Genf) sowie die Professoren Aymo Brunetti und Luc Thévenoz der Universitäten Bern und Genf den Lehrgang «CAS Financial Regulation» entwickelt.
Die strategische Programmleitung führt Anne Héritier-Lachat, Präsidentin der Finma und Titularprofessorin an der Universität Genf.
Spezialisierte Dozenten
Der berufsbegleitende Kurs beginnt im April 2016, umfasst 16 Unterrichtstage und dauert bis im November 2016. Verantwortlich für die acht Unterrichtsmodule sind neben den drei Initianten des Kurses auf Finanzmarktthemen spezialisierte Professoren der Universitäten Bern und Genf.
Dazu gehören Rashid Bahar, Christian Bovet, Ursula Cassani, Cyril Monnet und Xavier Oberson. Sie werden ergänzt durch Hugo Bänziger und Monica Mächler, die ihre grosse Erfahrung im Finanzmarkt einbringen können.
Hochkarätige Referenten
Zusätzlich befassen sich im Laufe des Lehrgangs hochkarätige Gastreferenten und Panelisten mit dem Thema. Dazu zählen:
- Romeo Cerutti (General Counsel Credit Suisse)
- Peter Giger, Rupert Schaefer und David Wyss (Geschäftsleitungsmitglieder Finma)
- Michael Lauber (Bundesanwalt)
- Peter Kurer (ehemaliger General Counsel und Verwaltungsratspräsident UBS)
- Patrick Odier (Präsident SwissBanking)
- Flavio Romerio (Homburger)
- Frank Schnewlin (Swiss Life)
- Daniel Roth und Christoph Schelling (Eidg. Finanzdepartement)
- Fritz Zurbrügg (Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank)
Globale und Schweizer Themen
Die Schweizer Finanzmarktregulierung wird seit Jahren zu einem wesentlichen Teil durch internationale Standards und Entwicklungen getrieben. Der Lehrgang will deshalb konsequent diese Verbindungen zwischen globaler, europäischer und Schweizer Regulierung darlegen. Die Themen werden aus einem ökonomischen und rechtlichen Blickwinkel beleuchtet. Der Lehrgang soll folgende Themen und Trends vermitteln:
- Rechtliche und ökonomische Grundlagen des Finanzplatzes, des Finanzmarktes und der Finanzmarktregulierung
- Makro- und mikroprudenzielle Regulierung und Aufsicht (Banken, Versicherungen, Finanzmarktstabilität)
- Regulierung der Märkte, Finanzmarktinfrastrukturen, Finanzprodukte und des Verhaltens der Akteure
- Wichtige Compliance-Themen (Regeln zu Geldwäscherei, Korruption, Abwehr unversteuerter Gelder, grenzüberschreitendes Private Banking, Sanktionen, Wettbewerb)
- Finanzmarkt-Enforcement (Themen, Trends, Fälle, Behörden, Untersuchungsmittel, Vergleiche, Monitore und Beauftragte, extraterritoriales Enforcement)
Profis als Zielpublikum
Der Kurs richtet sich an Personen mit akademischen oder gleichwertigem Abschluss und mindestens drei Jahren Berufserfahrung bei
- Finanzinstituten (etwa in den Bereichen Regulatory oder Public Affairs, Legal, Compliance, Risk oder Business Risk Management)
- Behörden (Finma, EFD, SNB)
- Wirtschaftsanwaltskanzleien
- Beratungsfirmen und Wirtschaftsprüfern
Der Lehrgang ist auch geeignet für erfahrene Frontleute, die in ihrer alten oder neuen Funktion vermehrt mit Finanzmarktregulierung und -aufsicht in Kontakt kommen.
Kleine Gruppe – wertvoller Austausch
Die Teilnehmerzahl ist auf eine kleine Gruppe begrenzt. Die Teilnehmer sollen sich eng mit den Dozenten, Gastreferenten und untereinander austauschen können. Es ist möglich, nur einzelne Module zu besuchen.
Der Unterricht findet ab April 2016 in Abständen von drei Wochen jeweils am Freitag und Samstag an einem exklusiven Standort nahe des Bahnhofs Bern und (an 4 Tagen) in Genf statt. Unterrichtssprache ist Englisch. Die Teilnehmer können ihre Kurzarbeit in der Muttersprache schreiben.