Innovative Technologien, die sich die Digitalisierung zu Nutze machen, erobern das Gesundheitswesen. Viele Faktoren stimmen uns zuversichtlich, dass der Digital Health-Sektor im neuen Börsenjahr 2020 zu den Gewinnern gehören könnte.
Von Stefan Blum, Portfoliomanager Healthcare bei Bellevue Asset Management
Dank disruptiver Technologien, wie Sensoren, Konnektivität oder Cloud-Computing, bringen Unternehmen heute neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen auf den Markt. Dies mit positivem Effekt auf Behandlungsqualität und Gesamtkosten. Der BB Adamant Digital Health Fonds von Bellevue Asset Management ist gut aufgestellt, um von diesen Trends zu profitieren.
Wir erwarten weiterhin gute Resultate von Unternehmen wie Guardant Health (+107,9 Prozent im Jahr 2019), 10X Genomics (+95,5 Prozent), Dexcom (+82,6 Prozent), Inspire Medical (+75,6 Prozent) und Teladoc (+68,9 Prozent), die ihre Unternehmensstrategie sehr erfolgreich umsetzen. Grundsätzlich sind die Digital Health-Unternehmen in unserem Portfolio heute tiefer bewertet als vor einem Jahr, und der Grossteil der Portfoliounternehmen notiert deutlich unter den Jahreshöchstkursen von 2019.
Leichte Verzögerungen
So handeln 65 Prozent des Portfolios (portfoliogewichteter Anteil) mehr als 10 Prozent und 28 Prozent des Portfolios sogar mehr als 30 Prozent unter den individuellen Höchstkursen des Jahres 2019. Oft sind die Kurskorrekturen durch leichte Verzögerungen im Produktezulassungsprozess (Tandem Diabetes) oder schwache Quartalsergebnisse (HMS Holdings) begründet.
In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich unseres Erachtens jedoch um temporäre kurzfristige Effekte, welche den jeweiligen Investment Case nicht gefährden. Gerade bei einigen der kontrovers diskutierten Fällen sehen wir grosses Kurspotenzial im 2020. So verpasste Abiomed (-47,5 Prozent im 2019) die erfolgreiche Expansion in kleinere Herzzentren, wird aber 2020 von der erweiterten US-Vertriebsorganisation und dem Markteintritt in Japan profitieren können. Vocera (-47,2 Prozent) litt unter einem verlängerten Verkaufszyklus, bedingt durch die Neuausrichtung auf komplexe krankenhausübergreifende Software-Kommunikationsplattformen. Dieser Effekt jährt sich aber 2020 und im Ausgleich sollte dies zu höheren Umsätzen pro Kunde und einer langfristigeren Kundenbindung führen.
Entwicklungspipeline mit grossem Potenzial
Ambu (-31,8 Prozent) erlebte ein dramatisches Geschäftsjahr mit einem CEO-Wechsel und der Neuausrichtung der Entwicklungspipeline sowie des Vertriebes in den USA. Das Unternehmen ist nun für 2020 optimal aufgestellt und erwartet die baldige Zulassung seines Einweg-Duodenoskop und weiterer wichtiger neuer Produkte. Glaukos (-3,0 Prozent) sieht sich erstmalig ernsthafter Konkurrenz im Kerngeschäft der mikroskopisch kleinen Stents zur Augeninnendrucksenkung Patienten ausgesetzt.
Unseres Erachtens unterschätzen die Investoren jedoch das Marktpotenzial der Behandlung der Augenkrankheit Keratokonus massiv, das sich Glaukos 2019 durch die Avedro Akquisition erschlossen hat und nun erfolgreich vermarkten kann. Auch das Potenzial der Entwicklungspipeline mit iDose (ein miniaturisiertes Medikamentendepot, das direkt ins Auge implantiert wird) sowie die Entwicklung einer minimalinvasiven Augenbehandlung zur Korrektur von Alterssichtigkeit (ebenfalls basierend auf der Avedro Technologie) schätzen wir positiver ein.
Fonds mit starker Performance
iRhythm (-2,0 Prozent) konnte 2019 bereits einen Teilerfolg erringen. Es wurden spezifische Kostenrückerstattungscodes in den USA für die Überwachung von Menschen mit Herzrhythmusstörungen geschaffen. Wir rechnen mit einer nur minimal tieferen Kostenrückerstattung im Vergleich zu den heute gültigen Werten.
Der BB Adamant Digital Health Fonds schloss das Jahr 2019 mit einer erfreulichen Jahresperformance von 17,3 Prozent ab. Bereits im sehr anspruchsvollen Börsenjahr 2018 erreichte der Fonds eine positive Performance von 15.9%, während die meisten Börsenindizes im tiefroten Bereich schlossen.
Andere Präferenzen
Die Fondsperformance hätte 2019 noch besser ausfallen können. Die Investoren änderten in der zweiten Jahreshälfte jedoch ihre Anlagepräferenz und richteten ihre Portfolios neu aus: weg von Momentum- und Wachstumsaktien hin zu Value-Titeln. Diese globale Sektorrotation belastete die Performance des Digital Health-Portfolios überdurchschnittlich, dessen Anteil an klein- und mittelkapitalisierten Aktien bei über 80 Prozent liegt und ein erwartetes jährliches Umsatzwachstum für die nächsten drei Jahre von über 25 Prozent aufweist.
Anleger erhalten über unseren Fonds Zugang zu einem globalen Portfolio von stark wachsenden Technologieaktien, das ein deutlich zweistelliges Umsatzwachstum über alle Portfoliounternehmen anstrebt. Wir rechnen über die nächsten Jahre mit zahlreichen attraktiven Börsengängen. Ein weiterer Grund für ein Investment in den Sektor.