Der Marktausblick von T. Rowe Price zur Jahresmitte befasst sich mit den Bedrohungen durch die Inflation und die steigenden Zinsen. Angesichts der anhaltenden Marktvolatilität und der positiven Korrelationen zwischen Aktien und US-Treasuries sowie Anleihen anderer wichtiger Industrieländer sind möglicherweise neue Ansätze der Portfolio-Diversifikation erforderlich.
Die Marktschocks im ersten Halbjahr 2022 zwangen globale Anleger, ihre Erwartungen in Bezug auf Inflation, Zinssätze, Gewinnwachstum und Volatilität anzupassen. Möglicherweise ist auch eine längerfristige Anpassung notwendig, da sich derzeit ein Paradigmenwechsel vollzieht.
Die bisher von niedrigen Renditen, niedriger Inflation und niedriger Volatilität geprägte Weltwirtschaft tritt in eine neue Phase mit höherer Inflation, höheren Zinsen und wahrscheinlich auch höherer Volatilität ein. Die neuen Bedingungen könnten die Anleger dazu zwingen, althergebrachte Ansichten zu überdenken, beispielsweise die Vorstellung, dass die US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) und/oder die anderen grossen Zentralbanken zuverlässig Liquidität in die Märkte pumpen werden, wenn die Kurse zu stark oder zu schnell sinken – ein Konzept, das unter dem Namen «Fed-Put» bekannt ist.
Anlagen sind durch die Inflation bedroht
Jetzt ist der Fed-Put entweder nicht mehr vorhanden oder weit aus dem Geld. Wenn überhaupt, dann müssen Anleger mit einem «Fed-Call» rechnen. Sollten risikoreiche Anlagen in der zweiten Jahreshälfte übermässig steigen, könnte die Fed angesichts der Inflationsgefahr die Zinsen aggressiver anheben und damit eine etwaige Erholung im Keim ersticken.
Frühere Paradigmenwechsel liefern einige beunruhigende Beispiele dafür, wie die Marktteilnehmer durch überzogene Bewertungen, externe Schocks oder eine Kombination aus beidem auf dem falschen Fuss erwischt werden können. Dazu zählen der Dotcom-Crash in den Jahren 2000 bis 2002 (der zeigte, dass grundlegende Bewertungskennzahlen wie Cashflow und Gewinn nicht an Bedeutung verloren haben) und der stark konzentrierte Markt von hochkapitalisierten US-Unternehmen zu Beginn der 1970er-Jahre (der durch die Angebotsschocks am Ölmarkt und die galoppierende Inflation unter enormen Druck geriet).
Zeithorizont und Risikobereitschaft im Auge behalten
Doch die Geschichte muss sich nicht wiederholen. Die Zentralbanken haben ihre Methoden der Inflationsbekämpfung verfeinert. Dadurch lassen sich möglicherweise bessere Ergebnisse erzielen als in den 1970er-Jahren. Doch angesichts des neuen Paradigmas müssen Anleger ihren Zeithorizont und ihre Risikobereitschaft genau im Auge behalten.
In normalen Zeiten wird die Risikobereitschaft in der Regel nicht ausgereizt, doch bei strukturellen Umbrüchen ist dies häufig der Fall. Anleger sollten unseres Erachtens die Risiken verstehen, die mit einer passiven Haltung in einem sehr unsteten Marktumfeld verbunden sind.
Nach der Marktkapitalisierung gewichtete Indizes sind unter Umständen im Hinblick auf strukturelle Veränderungen schlecht positioniert – ein kompetentes aktives Management stellt daher ein wichtiges Instrument zur Identifizierung von Risiken und Chancen dar.
Nichts zu tun, kann während eines Paradigmenwechsels gefährlich sein.
- Weitere Informationen zu unseren Prognosen für die globalen Märkte und die Konsequenzen für Anleger finden Sie hier in unserem umfassenden Marktausblick zur Jahresmitte.
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