Vor 20 Jahren wurde Salomon Brothers nach dem Vorwurf von Marktmanipulationen vom Geschäft mit Regierungsanleihen ausgeschlossen – trifft es jetzt, nach dem Griechenland-Skandal, auch Goldman Sachs?

Mehrere europäische und amerikanische Medien brachten es in den letzten Tagen ans Licht: Goldman Sachs half offenbar der griechischen Regierung, Schulden zu tarnen und mit Hilfe von Swaps weitere versteckte Kredite aufzunehmen – während sich die Bank selber mit Short-Kontrakten gegen einen Ausfall griechischer Schulden abgesichert habe.

In den USA wirft dies die Frage auf, ob nicht das Fed (als Aufsichtsbehörde) prüfen müsse, wie sehr Goldman Sachs damit Lizenzverletzungen begangen habe.

Der angesehene MIT-Ökonom und Kongress-Berater Simon Johnson hat nun in seinem Blog sowie in Fernsehauftritten eine neue Erwartung geäussert: Es sei wahrscheinlich, dass die Europäische Kommission gegen Goldman Sachs vorgehen werde; gut möglich, dass die US-Bank für mehrere Jahre vom Geschäft mit Eurozonen-Regierungen ausgeschlossen werde.

Immerhin gebe es ein Vorbild: Salomon Brothers war 1990 nach dem Vorwurf von Marktmanipulationen vom Geschäft mit US-Regierungsanleihen ausgeschlossen worden.

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