Mit steigenden Zinsen werden High-Yield-Anleihen potenziell wieder attraktiver. Die Anlageklasse kann auch zur Diversifikation im Portfolio beitragen.

Hochverzinsliche Anleihen werden von vielen Anlegern allgemein als riskante Anlageklasse angesehen. Aber sind sie wirklich so riskant wie Aktien, wie oftmals angenommen wird?

Das Risiko einer Anlageklasse lässt sich an den Schwankungen ihrer jeweiligen Wertentwicklung messen.

Wichtigste Fakten zu hochverzinslichen Anleihen

Mittel- bis langfristig ist die Volatilität am High-Yield-Markt geringer als bei Aktien. Ein Grund dafür ist, dass die High-Yield-Anleihen eines Unternehmens in der Kapitalstruktur Vorrang vor dem Eigenkapital haben. Hochverzinsliche Anleihen haben auch tendenziell kürzere Laufzeiten und sind daher einem geringeren Zinsrisiko ausgesetzt als Investment-Grade-Anleihen.

Die aktuelle Duration des Euro-High-Yield-Marktes (HEAE-Index) beträgt etwa 3,2. Bei Euro-Investment-Grade-Anleihen (ER00-Index) sind es 4,8.1 Angesichts der höheren Renditen und der kürzeren Duration bieten Euro-High-Yield-Anleihen unserer Analyse zufolge einen wesentlich größeren Puffer gegen steigende Renditen.

Geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen

Eine weitere, nicht unwichtige Frage ist, ob die Beimischung einer Anlageklasse – in unserem Fall Hochzinsanleihen – die Diversifizierung des Portfolios verbessert. Hierzu müssen Anleger die jeweilige Korrelation mit anderen Anlageklassen analysieren, das heisst, ob sie sich mehr oder weniger im Gleichlauf entwickeln.

Hochzinsanleihen korrelieren in geringerem Masse mit Aktien, und die Korrelation mit Staatsanleihen liegt sogar bei nahezu null. Dies liegt daran, dass die Rendite einer Hochzinsanleihe im Wesentlichen durch die Risikoprämie bestimmt wird, die von der Fähigkeit des Unternehmens abhängt, seine Schulden zu bedienen, und nicht sehr empfindlich auf Zinserhöhungen reagiert.

Daher trägt eine Beimischung von Hochzinsanleihen unserer Meinung nach nachweislich zur Diversifizierung eines Multi-Asset-Portfolios bei.

Möglichkeiten zur Integration von Hochzinsanleihen in Portfolios

Wie Aktien, Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen sind Hochzinsanleihen daher eine wichtige Anlageklasse für Anleger. Um die potentielle Performance zu optimieren, ist jedoch ein stringenter Investmentansatz entscheidend, der auf den folgenden Säulen beruht:

Fundamentale Kreditanalyse zur Bewertung der Qualität eines Unternehmens und seiner Fähigkeit, Schulden zu bedienen und zurückzuzahlen

• Ein gut diversifiziertes Portfolio mit mehr als hundert Emittenten aus verschiedenen Wirtschaftszweigen

• Eine rigorose Verkaufsdisziplin, um die Qualität eines Portfolios aufrecht zu erhalten und jede Verschlechterung bei der Qualität ausgewählter Unternehmen zu antizipieren

Welche Strategien gibt es im High-Yield-Markt?

Es gibt verschiedene Arten von Strategien, um sich auf dem High Yield-Markt zu engagieren: Diejenigen, die sich an der Markt-Benchmark orientieren, haben in der Regel Portfolios mit einer Duration von etwas mehr als drei Jahren. Andere setzen auf Anleihen mit kürzeren Laufzeiten, was die Konstruktion von Portfolios mit einer Duration von weniger als zwei Jahren ermöglicht.

Neben diesen traditionellen Ansätzen gibt es auch Fonds mit fester Laufzeit. Im Vergleich zu traditionellen High-Yield-Strukturen bieten Laufzeit-Fonds den Vorteil einer guten Visibilität und eines Risikoprofils, das mit zunehmender Fälligkeit abnimmt.

Wichtiger Beitrag zur Diversifikation

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hochzinsanleihen ebenso wie Aktien, Staatsanleihen und Investment-Grade-Unternehmensanleihen einen unverzichtbarer Beitrag zur Diversifikation von Portfolios darstellen.

Anleger sollten jedoch beachten, dass Investitionen in Hochzinsanleihen das Risiko eines Kapitalverlusts mit sich bringen.

  • Weitere Informationen zu unserer ODDO BHF Euro Credit Short Duration-Strategie finden Sie hier.
    1Quelle: ODDO BHF Asset Management: Bloomberg; ICE BofA,; Stand der Daten: 31/08/2022