Dank dem Wachstum des passiven Fixed-Income-Segments in den Emerging Markets verfügen Anleger über leistungsfähige Diversifikations-Instrumente. Dank der niedrigeren Korrelation zu den entwickelten Märkten bietet sich so gute Möglichkeiten, Risiken besser zu streuen.
Fixed-Income-ETFs machen am globalen Markt börsengehandelter ausstehender Schuldtitel derzeit 1,8 Prozent¹ aus. Dies steht im deutlichen Gegensatz zu Aktien-ETFs, deren Anteil 9,1 Prozent¹ beträgt. Und da sich passive Anleger in den vergangenen Jahren primär auf Aktienthemen konzentriert haben, ist das Gefälle zwischen beiden Anlageklassen sogar grösser geworden.
Diese Differenz könnte künftig jedoch geringer werden, da das Angebot an Fixed-Income-ETFs – ähnlich wie bei Aktien-ETFs zuvor – differenzierter und detaillierter wird. Insgesamt ist eine Umschichtung von breiteren Indizes/Segmenten in stärker massgeschneiderte Indizes und Strategien zu erwarten.
Werden Fixed-Income-ETFs anders verwaltet als Aktien?
Zwischen der Konstruktion von Anleihe- und Aktien-ETFs bestehen grosse Unterschiede. So ist die Nachbildung von Aktienindizes vergleichsweise weniger komplex, da diese Assetklasse deutlich liquider ist, als Anleihen es sind. Zusätzlich sind die Kurse der zugrunde liegenden und an der Börse gehandelten Aktien transparenter.
Der Rahmen für den Anleihenhandel ist hingegen komplexer und die Replikation eines Indizes in der Regel deutlich anspruchsvoller wobei insbesondere Unternehmensanleihen häufiger Liquiditätsengpässe aufweisen.
Ausgefeilte Technologie
Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Anlageklassen besteht beim Turnover, der bei Anleihen-Indizes auf Grund von Änderungen von Laufzeiten und Kreditratings sowie Neuemissionen häufig höher ist. Für Aktien- und Anleihenindizes bedarf es daher einer unterschiedlichen Portfolio Managmement-Infrastruktur.
Die Wertentwicklung festverzinslicher Anlagen wird in der Regel zwar als stabiler wahrgenommen, die Indizes sind aber komplexer. Demgemäss kann die Verwaltung solcher Anlagen weitaus komplizierter sein und eine leistungsfähigere, höher ausgefeilte Technologie erfordern.
Emerging Market-Lokalwährungsanleihen
Durch das Wachstum des passiven Fixed-Income-Segments in Emerging Markets (EM) verfügen Anleger über leistungsfähige Diversifikations-Instrumente, die sich auf Grund niedriger Korrelationen zu den entwickelten Märkten zur Streuung von Risiken anbieten, und die in der jüngeren Vergangenheit die Renditen von Fixed-Income-Portfolios steigern konnten.
In den vergangenen Jahren haben vor allem EM-Staatsanleihen in Lokalwährung besonderes Interesse bei Anlegern geweckt – auch wenn Währungsrisiken bei solchen Papieren deutlich präsenter sind als bei Hartwährungs-Anleihen.
Liquiditätsengpässe ausgeglichen
UBS Asset Management hat einen ETF entwickelt, der in Lokalwährungen denominierte EM-Staatsanleihen enthält, aber potenzielle Liquiditätsengpässe über eine partielle Allokation durch kurzlaufende, auf Dollar lautende EM-Staatsanleihen ausgleicht.
Basierend auf den Kursschwankungen von EM-Währungen wird zusätzlich mittels Overlay nach den Faktoren Carry und Momentum über- oder untergewichtet und der Dollar-Anteil in Lokalwährungen konvertiert.
1Quelle: ETFGI, Bloomberg, UBS Asset Management. Daten per Juli 2019