Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht führt derzeit eine Art Konsultation bei Marktteilnehmern zum Thema AT1-Anleihen durch. Dabei sind der Zustand des Marktes, Risiken und Anpassungen die Themen.

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht hat in den vergangenen Wochen mehrere Treffen zum Thema AT1-Anleihen durchgeführt. Bei den Gesprächen mit Bankmanagern, Investoren und Rating-Agenturen sei es darum gegangen Meinungen zum aktuellen Stand dieser Anleiheformen einzuholen, wie die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise berichtet.

Dabei sei es auch um die Frage gegangen, ob die Implosion der Credit Suisse im vergangenen Jahr und die Abschreibung von deren AT1-Anleihen im Wert von rund 16 Milliarden Franken die Bewertung der Anleger über das Risiko dieser Instrumente verändert habe. Zudem schauen sich die Regulierer an, ob die Banken die Konditionen bei den von ihnen ausgegebenen AT1-Instrumenten geändert haben.

Analytische Arbeit

Bei den Gesprächen gehe es darum herauszufinden, ob sich dieser Markt als Reaktion auf die Serie von Bankzusammenbrüchen im vergangenen März verändert habe. Ziel sei eine «analytische Arbeit auf der Grundlage empirischer Daten, um zu bewerten, ob bestimmte Merkmale der Basler Rahmenvereinbarung während der Turbulenzen wie beabsichtigt funktioniert haben», wie die britische Zeitung aus Dokumenten zitiert.

Die Aufsichtsbehörde stellte jedoch klar, dass sie derzeit nicht plane, AT1 abzuschaffen. Die Gespräche seien kein Hinweis auf eine geplante Überarbeitungen der bestehenden Basler Rahmenvereinbarung.

Angegliedert an BIZ

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht wurde 1974 von den Zentralbanken und Bankaufsichtsbehörden der G10-Staaten gegründet. Er hat seinen Sitz an der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Der Ausschuss gilt als die mächtigste Finanzaufsichtsbehörde der Welt, umfasst Aufsichtsbehörden aus 28 grossen Volkswirtschaften und legt globale Richtlinien fest, unter anderem darüber, wie viel Kapital Banken vorhalten müssen.

Die Wertlosstellung der Credit Suisse AT1-Anleihen im März 2023 hatte für grosse Unruhe gesorgt. Während die Besitzer dieser Papiere bei der Übernahme durch die UBS leer ausgingen, wurden die Aktionäre mit 3 Milliarden in UBS-Aktien zumindest geringfügig entschädigt.

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