Die Schweizer Fondsindustrie hat in einem widrigen Börsenumfeld grosse Resilienz bewiesen, sagt der AMAS-Chef im Gespräch mit finews.tv. Dennoch werde ihr Beitrag – gerade in der beruflichen Vorsorge – zuwenig anerkannt, so Adrian Schatzmann.

Eine Finanz-Schlagzeile sähe Adrian Schatzmann, CEO der Swiss Asset Management Association (AMAS), gerne: Dass mit dem Zusammenschluss der UBS mit der Credit Suisse das drittgrösste Fondshaus in Europa und ein Top-Ten-Akteur weltweit entstehe.

Ansonsten, findet Schatzmann im Gespräch mit finews.tv, möchte er die Fondsindustrie nicht an der Anzahl Medienberichte gemessen wissen, sondern am langfristigen Erfolg des Geschäfts.

Beitrag zur Gesellschaft

Wie der AMAS-Geschäftsführer in Bezug auf eine am (heutigen) Montag publizierte Branchenstudie einräumt, erlebten die hiesigen Fondshäuser ein schlechtes Börsenjahr 2022. Dennoch habe ihn die Resilienz der Branche überrascht, sowohl was das Neugeld wie auch den Exporterfolg angehe.

Zudem hätten die Asset Manager als Vermögensverwalter der 2. Säule einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag für die berufliche Vorsorge geleistet, sowie Steuern im Umfang von 3,5 Milliarden Franken überwiesen, wie er im Interview weiter ausführt.

Gleichzeitig verweist Schatzmann darauf, das die Branche trotz solcher Erfolge nur in Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des Finanzwesens ihren Beitrag leisten könne. «Wir können nicht in der Isolation gedeihen», gibt er zu bedenken. Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit dem Wealth Management sei für die Branche zentral.

Nicht genügend estimiert

Als Lobbyist benennt Schatzmann auch die politischen Hürden, die den Schweizer Fondsanbietern weiterhin entgegenstehen. So etwa der freie Marktzugang zur EU: Dort sei die Schweiz erst auf einem Drittel der Strecke angelangt.

Ebenfalls werde der Beitrag der Asset Manager zu beruflichen Vorsorge oft zuwenig estimiert. So würden den Anbietern ihre Gebühren vorgeworfen, anstatt die Nettorendite zu betrachten. Gewissen politischen Kräften, die nicht am Erfolg der 2. Säule interessiert seien, sei der erzielte Mehrwert für die Vorsorge sowieso ein Dorn im Auge.

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