Am Vormittag ist der Handel mit UBS-Papieren kurzzeitig ausgesetzt worden. Die hohe Volatilität könnte ein Zeichen sein, dass die Luft für die Titel dünner geworden ist.

Der von der UBS am Donnerstag veröffentlichte Geschäftsbericht für 2023 hat nicht wenige Aufreger enthalten. So vermeldete die Grossbank überraschend, dass sie den im Februar ausgewiesen Jahresgewinn um rund 1,2 Milliarden Dollar nach unten korrigieren musste.

Für viel Aufsehen sorgte auch der Gesamtlohn von Bankchef Sergio Ermotti, der mit 14,4 Millionen Franken mehr verdiente als jeder andere europäische Bankchef – und so viel wie noch in seiner Karriere bei der UBS.

Ein Stück weit erholt

Von Anfang an war am Donnerstag die Volatilität im Trading mit der UBS-Aktie hoch. Die Titel gaben nach der Eröffnung um mehrere Prozent nach und mussten an der Schweizer Börse SIX nach 10 Uhr am Vormittag kurzzeitig vom Handel ausgesetzt werden. Dies lässt sich gut aus dem Tages-Chart ablesen und wurde von der Grossbank auf Anfrage bestätigt.

Einen einzelne Ursache für die hohen Schwankungen, die zum Handelsunterbruch führten, ist bisher nicht auszumachen. Am Nachmittag notieren die UBS-Aktie mit 27.60 Franken etwas mehr als 2 Prozent tiefer als beim Handelsstart. Der Kurs hat sich damit aber schon sichtlich erholt.

Aktie 500

(Grafik: Screenshot / Swissquote)

Die Zwangspause an der Börse kann auch als Indiz gelesen werden, dass die Luft um die UBS-Titel allmählich dünn wird. Die Werte haben seit der Notübernahme der Credit Suisse (CS) im März 2023 einen phänomenalen Lauf hingelegt und handeln mittlerweile mehr als 60 Prozent höher als damals.

Enttäuschung nach Ostern?

Wie auch finews.ch berichtete, haben die Kursgewinne auch viel «heisses Geld» von Hedgefonds und anderen Profispekulanten angezogen, was die Aktie zusätzlich anfällig auf Korrekturen machen könnte.

Weiter gehen Analysten davon aus, dass der Bundesrat Anfang am April ein härteres Regime für den Umgang mit den Schweizer Grossbanken präsentiert – dies als Antwort auf die CS-Krise. Strengere Vorgaben etwa zum Eigenkapital würden das Gewinnpotenzial der «neuen» UBS hemmen. Entsprechend, so die Beobachter, steige an der Börse die Gefahr von Enttäuschungen.

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