Es muss nicht immer eine Auslandreise sein. In der Schweiz gibt es optisch überraschende Alternativen zu Schottland, Thailand und dem Indischen Ozean.

Die deutsche Bekannte fuhr zum ersten Mal in ihrem Leben auf der A6 von Bern Richtung Thun, als am abendlichen Horizont das zackige Alpenpanorama auftauchte. Sie war entzückt: «Das sieht ja aus wie in Colorado, nur imposanter.»

Tatsächlich stehen die Berner Alpen den Rocky Mountains in nichts nach: Der höchste Gipfel in Colorado, der Mount Elbert, ist 4'401 Meter hoch. Da braucht sich das Finsteraarhorn, höchste Spitze im Kanton Bern, mit 4'274 Metern nicht zu verstecken.

Mit etwas Phantasie lassen sich noch viele andere Orte in der Schweiz finden, die sich wie ausländische Destinationen anfühlen:

Guadeloupe

Die Soufrière auf der französischen Karibikinsel Guadeloupe ist eine berühmte Kraterlandschaft. Weniger bekannt, aber genauso spektakulär ist die Gesteinslandschaft «Gryden» oberhalb der Lenk im Simmental. Der Bergkamm besteht aus Gipsgestein, langsam aufgelöst vom Regenwasser, das danach versickerte. So bildeten sich Trichter, die wie Mini-Vulkankrater aussehen.

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Die Gesteinslandschaft Gryden an der Lenk erinnert an Guadeloupe. (Bild: Lenk.ch)


Irland

Ebenfalls im Berner Oberland, in der Gegend des Bachalpsees auf 2'265 Meter über Meer oberhalb von Grindelwald, könnte man sich wie in einem irischen Hochtal fühlen. Sogar eine Moorlandschaft wie in Irland gibt es rund um den See. Nur die Schafherden, zusammengetrieben von Border Collies, fehlen.

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Der Bachalpsee könnte auch in Irland liegen. (Bild: Swiss-Image, Jan Geerk)


Thailand

Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man auf die Seevillen des Deltapark Vitalresorts in Gwatt am Thunersee blickt, könnte man sich in einer mondänen thailändischen Beach-Anlage wähnen. Ein «fabelhaftes Spa» (so der britische «Daily Telegraph») und andere Wellness- und Gesundheitseinrichtungen ergänzen das Angebot.

Ganz und gar un-thailändisch ist die Aussicht auf das Jungfraumassiv und den markanten Gipfel des Niesen. Dafür gibt es hier ein auch ein Thai-Restaurant, was die Analogie wieder plausibler macht.

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Idyllische Stimmung am Thunersee – wie sonst nur in Thailand. (Bild: Deltapark)


Neuschwanstein

Ein Gefühl von Neuschwanstein, dieser vom bayerischen König Ludwig II. ab 1869 erbauten «Illusion einer idealen mittelalterlichen Burg», kann man auch in Luzern bekommen: Das Château Gütsch über der Stadt wurde 1901 nach dem bayerischen Vorbild gebaut, hat allerdings einen Vorteil: Es ist ein Hotel; man kann dort speisen und nächtigen.

Die prächtige Aussicht über Luzern, den Vierwaldstättersee und die Berge ist inbegriffen.

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Das Château Gütsch in Luzern, fast so schön wie Schloss Neuschwanstein. (Bild: Bohao Zhao)


Norwegischer Fjord

Bleiben wir am Vierwaldstättersee, der mit seinen tief eingekerbten Seitenarmen gern mit norwegischen Fjorden verglichen wird. Diesen Eindruck bekommt man ganz besonders, wenn man von Rigi Hochflue in Richtung Flüelen blickt.

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Frappante Ähnlichkeit des Vierwaldstättersees mit einem norwegischen Fjord. (Bild: Swiss-Image, Martin Mägli)


Cinque Terre

Die Cinque Terre an der Italienischen Riviera nördlich von La Spezia sind ein beliebtes Reiseziel der Schweizer. Die fünf Dörfer entlang der Steilküste können getrost als romantisch bezeichnet werden. Ein ähnliches Gefühl stellt sich am Ufer des Luganersees ein, zum Beispiel in Gandria. Das Dorf, das zur Stadt Lugano gehört, hat seinen Charakter bewahrt.

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Genauso schön wie die Cinque Terre: das Tessiner Dorf Gandria. (Bild: Swiss-Image, Ivo Scholz)


Monte Carlo

Das Casino fehlt; es befindet sich im nicht allzu weit entfernten Montreux. Und die Yachten sind kleiner. Aber ansonsten hat der Hafen von Lausanne-Ouchy etwas von Monte Carlo. Sogar die vornehmen Hotels aus dem 19. Jahrhundert fehlen nicht: Das neugotische Château d’Ouchy und das Beau-Rivage Palace genügen auch verwöhnten Gästen.

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Lausanne-Ouchy macht Monte Carlo vergessen. (Bild: lausanne-tourisme.ch)