Im Wealth Management der Deutschen Bank spielt die «Italian Connection» – und fordert mit dem Nord- und Osteuropachef Peter Schmid das nächste Opfer, wie Recherchen von finews.ch zeigen.
Peter Schmid verlässt die Deutsche Bank. Der Chef Nord- und Osteuropa im Wealth Management hat in der Organisation unter Europa-Chef Claudio de Sanctis keinen Platz mehr, wie Recherchen von finews.ch am Donnerstag ergeben haben. Die Deutsche Bank teilte Schmids Austritt in einer internen Mitteilung an die Angestellten mit. Ein Sprecher bestätigte dies, gab aber keinen weiteren Kommentar ab.
Schmid war nur etwas über ein Jahr bei der kriselnden Deutschen Bank gewesen. Er hatte im März 2018 die Aufgaben von Carsten Kahl übernommen und hatte im Team mit Schweiz-Chef Peter Hinder und Schweiz-Chef für das Wealth Management Paul Arni die Aufgabe übernommen, den Turnaround in der europäischen Vermögensverwaltung zu schaffen.
Verhältnisse umgekrempelt
Die Ankunft von Claudio de Sanctis als Europa-Chef Wealth Management hat bei der Deutschen Bank in Zürich die Verhältnisse umgekrempelt. Zunächst verliess Hinder die Bank, diesen März war Arni an der Reihe. Und nun folgt Schmid, der zuvor CEO der Zürcher Niederlassung der Union Bancaire Privée gewesen war.
Seine Aufgaben hat Marco Pagliara übernommen, den de Sanctis im vergangenen März von Goldman Sachs geholt hat. Pagliara war bei der US-Bank Goldman Sachs zuvor als möglicher Co-Europa-Chef für das Wealth Management übergangen worden. Der Schweizer Stefan Bollinger hatte das Rennen gemacht.
De Sanctis schart neues Team um sich
Anhand der Personalbewegungen ist relativ klar ersichtlich, dass de Sanctis ein neues Team um sich schart, wobei bei der Deutschen Bank auch eine «Italian Connection» eine Rolle zu spielen scheint – leitet das gesamte Wealth Management mit Fabrizio Campelli auch ein Italiener.
De Sanctis hat nicht nur Pagliari als neuen Regionenleiter installiert. Kürzlich hat er auch Roberto Coletta und mit ihm ein Dutzend weiterer Italien-Banker von der Credit Suisse geholt.