Neue Untersuchungen rund um den Finanzskandal in Mosambik haben die Grossbank Credit Suisse erneut in die Schlagzeilen gebracht. Das interessiert auch die hiesige Finanzmarktaufsicht.
Ein Untersuchungsbericht der renommierten Ermittlerfirma Kroll sorgte jüngst für einiges Aufsehen. Wie auch finews.ch berichtete, bezichtigte die Untersuchung die Credit Suisse (CS) und die russische VTB Bank, welche an drei Staatsfirmen in Mosambik Kredite von über 2 Milliarden Dollar vergeben haben, zusammen fast 200 Millionen Dollar an Gebühren eingestrichen zu haben.
Stoff für Gespräche
Die Schweizer Grossbank bestreitet dies.4 Ein Behördensprecher bestätigte gegenüber der Zeitung «New York Times», dass sich die Aufsicht wegen des Themas in Gesprächen mit der zweitgrössten Schweizer Bank befinde.
Schon letztes Jahr, als der Skandal ruchbar wurde, hatte die Finma bei der CS angeklopft.
Die Bankkredite an das bitterarme afrikanische Land waren für eine Thunfischbootflotte, Patrouillenboote, weiteres nautisches Equipment sowie Unterhalt und Training bestimmt gewesen. Bekannt ist, dass Mosambik nach Erhalt der Kredite den Zweck der Gelder teilweise geändert und dem Verteidigungsbudget zugeteilt hatte.
Angelsächsisches Interesse
Kroll wies daraufhin, dass unklar sei, wofür rund 500 Millionen Dollar des Kredits für das Thunfischfangprojekt tatsächlich ausgegeben worden sind.
Dass die «New York Times» in Bern bei der Finma nachfragt, zeigt das weiterhin grosse internationale Interesse an dem Finanzskandal. Angelsächsische Medien wie das «Wall Street Journal» und «Bloomberg» haben es sich offensichtlich zum Ziel gesetzt, Licht in die Affäre zu bringen.