Das Jahresergebnis 2015 der St.Galler Kantonalbank wurde durch diverse Sonderfaktoren belastet. Nun adjustiert die Bank gewisse Mittelfristziele.
Der ausgewiesene Konzerngewinn der St.Galler Kantonalbank (SGKB) liegt mit gut 133 Millionen Franken rund 8,8 Prozent tiefer als im Vorjahr, wie das Staatsinstitut am Mittwoch vermeldete.
Belastet wurde das Resultat laut Mitteilung von diversen Sonderfaktoren, mitunter der Integration der Vadian Bank sowie die Beendigung des US-Steuerprogramms für das Stammhaus und die ehemaligen Tochtergesellschaften Hyposwiss Zürich (heute HSZH Verwaltungs AG) und Hyposwiss Genf.
Ziele nach unten korrigiert
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben im Rahmen ihrer laufenden Strategieüberprüfung die Mittelfristziele evaluiert und teilweise angepasst, wie die Staatsbank verlauten liess.
So habe sich nach Abschluss der strategischen Transformation die Ertragsbasis insbesondere im Anlagegeschäft nachhaltig verändert. Neu soll der Anteil des Neugeschäfts an den verwalteten Vermögen in die nächsten fünf Jahren 3 statt wie bisher 4 Prozent betragen. Zudem wird der Zielwert für das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio CIR) von 50 auf 55 Prozent erhöht.
Ausschlaggebend hierfür seien die geänderten Finma-Rechnungslegungsvorschriften sowie die Einschätzung der Zinsentwicklung, wonach der Zinserhöhungszyklus durch die SNB frühestens 2017 einsetzen wird.
Absicherungskosten drücken auf Zinserfolg
Der Zinserfolg fiel mit rund 293 Millionen Franken 0,9 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Grund dafür seien primär höhere Absicherungskosten, so die Bank. Diese konnten durch Anpassung der Kundenkonditionen nicht vollständig aufgefangen werden.
Deutlicher ging der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zurück. Er beläuft sich auf 110 Millionen Franken – ein Rückgang um 7,3 Prozent. Ausschlaggebend für den Rückgang seien unter anderem die tieferen Depotvermögen sowie die Reduktion der Fondsvertriebsentschädigungen der verkauften Swisscanto, hiess es weiter.
Abfluss im Private Banking
Die verwalteten Vermögen stehen per Ende Jahr bei 36,2 Milliarden Franken und liegen damit unter dem Vorjahreswert von 36,8 Milliarden Franken. Als Grund für die Differenz gab die SGKB der Abbau von Kundenpositionen im Zuge des Strategiewechsels im grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäft an sowie die Aufhebung der Euro-Untergrenze, welche zu tieferen Beständen führten.
Dies belastete auch die Entwicklung des Nettoneugelds im Bereich Private Banking entsprechend und führte zu einem Abfluss von 638 Millionen Franken, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist.
Umgekehrt erhöhte sich das Neugeld im Bereich Privat- und Geschäftskunden um 734 Millionen Franken (plus 5,1 Prozent). Ebenso ist innerhalb der Assets under Management ein Wachstum bei Depotvolumen mit Verwaltungsmandat zu verzeichnen (plus 600 Millionen Franken).
Verhaltener Optimismus
Die Kundenausleihungen steigen um 1,5 Prozent und betragen per Ende 2015 24,2 Milliarden Franken. Das Wachstum bei den Hypothekarausleihungen befände sich trotz leichter Abschwächung auf stabilem Niveau, hiess es weiter.
Für das laufende Jahre gibt sich die SGKB verhalten optimistisch: Der Franken werde stark und die Zinsen tief bleiben. Dennoch erwartet die SGKB ein moderates Wachstum in der Schweiz. Die SGKB erwartet daher einen leicht höheren Konzerngewinn als 2015.
(folgt mehr)