Die Bank Rothschild & Co hat den Fokus ihrer Kunstsammlung seit 2021 neu ausgerichtet. Dabei wird Kunst noch stärker als früher mit dem Namen und der Marke Rothschild verknüpft.

Die Rothschild-Familie hat, ähnlich den Medici, über Generationen hinweg eine zentrale Mäzenenrolle in der Kunstwelt gespielt. Dieses Erbe des Förderns und Pflegens von Kunst und Kultur wird heute mit einem frischen, zukunftsorientierten Ansatz neu interpretiert.

Das aktuelle Ausstellungs- und Sammlungskonzept, das auf Künstlerinnen und Künstler fokussiert, die in den fünf historischen Kernländern der Bank – Österreich, England, Frankreich, Italien und Deutschland – aktiv sind, leitet eine Wende ein von einer früher eher zufälligen Ansammlung von Werken hin zu einer lebendigen und zeitgemässen Kollektion, die stetig und dynamisch wächst.

Die Idee kam von Laurent Gagnebin, dem kunstaffinen CEO der Bank. Mit der Umsetzung wurden Kurator Jonathan Levy und Giovanna Lagutaine, Managing Director im Wealth Management, betreut.

 Bank Rothschild Entrance Hall

Ausstellungsansicht 2023: Gemälde von Andreas Schulze in der Eingangshalle von Rothschild & Co, Zürich. (Bild: Rothschild & Co, Galerie Max Weber Six Friedrich)

Junge Talente und etablierte Grössen

Die Sammlung reflektiert nicht nur den Zeitgeist, sondern greift auch gesellschaftlich relevante Diskurse auf. Mit diesem Ansatz verpflichtet sich Rothschild & Co, auch Werke von jungen Talenten und historischen Positionen zu sammeln, die möglicherweise auf dem Kunstmarkt erst wieder entdeckt werden müssen. In der Sammlung finden sich unter anderem Werke von KP Brehmer, Hélène Fauquet, Julian Irlinger, Nora Kapfer, Michael Andrew Page, Gili Tal, Josefine Reisch oder Peter Wächtler.

Ausstellung vor der Art Basel

Die Bank Rothschild & Co setzt damit nicht nur ein Zeichen für die Förderung von Kunst, sondern schafft auch neue Erlebnisräume für Kunden und Mitarbeitende und fördert den Dialog über Kunst. Die zwei jährlich stattfindenden Ausstellungen im Zürcher Hauptgebäude an der Zollikerstrasse 181, insbesondere die museale Schau vor dem Zurich Art Weekend und der Art Basel, sind nicht nur ein Highlight im Bankenkalender, sondern auch eine Plattform für den Austausch und die Kundenpflege.


«Kunden der Bank sehen Kunst zunehmend als wesentlichen Bestandteil ihres Vermögens»


Die diesjährige Ausstellung unter dem Thema «Identities» öffnet am 6. Juni ihre Türen. Die Ausstellung ist nur für eingeladene Gäste oder nach vorheriger Anmeldung zugänglich und ein klares Bekenntnis der Bank, den Brand durch die Kraft der Kunst zu stärken.

 Team Kunst Rothschild

Das Kunstteam: Giovanna Lagutaine und Jonathan Levy (Bild: Rothschild & Co)

Kunst als Vermögenswert

Der Wert der Kunst wird bei Rothschild & Co hervorgehoben. Lagutaine betont, dass die Kunst bei der Bank wie ein sorgfältig kuratiertes Portfolio behandelt wird. Erstklassige Auswahl ist das Credo, das sich sowohl in den ausgestellten Kunstwerken als auch in der Wahl der vertretenen Galerien widerspiegelt – ein Qualitätsanspruch, der durch Levys langjährige Expertise im internationalen Kunstmarkt sichergestellt wird.

Langfristig ausgelegt

Lagutaine bestätigt: «Wir kaufen Künstlerinnen und Künstler, die fundiert recherchiert worden sind. Ähnlich wie bei unseren Investitionen nehmen wir eine langfristige Sichtweise an und werden quasi zu Teilhabern in den Karrieren unserer gesammelten Künstler. Kunden der Bank sehen Kunst zunehmend als wesentlichen Bestandteil ihres Vermögens. Diese Perspektive auf Kunst, nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt, sondern als Teil einer langfristigen Strategie, spiegelt sich auch in der unabhängigen Beratungsphilosophie von Rothschild & Co im Banking.»

Ausstellungsansicht RB

Ausstellungsansicht «Dwellings» Jun. – Dez. 2022, Werk rechts im Bild von Josefine Reisch. (Bild: Rothschild & Co)

Mit Kunst zum Kunden

«Die Parallelen zwischen der Kunst— und der Finanzberatung bei Rothschild & Co sind bemerkenswert. Die Bank nimmt eine Langzeitperspektive ein, sowohl in Bezug auf junge Künstlerinnen und Künstler mit Potenzial als auch in der individuellen Beratung ihrer Kunden. Es ist das gleiche Prinzip, der gleiche Aufbau», so Lagutaine über den synergetischen Ansatz, der die Kunstsammlung und die Kundenberatung bei Rothschild & Co verbindet.

Selbst Mitarbeitende können Werke erweben

Die Künstlerinnen und Künstler für die halbjährlich, von Juni bis Dezember laufende, kuratierte Ausstellung werden streng ausgewählt, und nachdem die Auswahl getroffen ist, erfolgen die Anfragen entweder direkt oder über ihre Galerien.


«Die Parallelen zwischen der Kunst— und der Finanzberatung bei Rothschild sind bemerkenswert»


Unser Ziel ist es eine Plattform für neue Entdeckungen zu schaffen, so Levy. Nach Eröffnung der Ausstellung entscheidet eine interne Kunstkommission, welche Werke für die Sammlung angekauft werden. Auch Kundinnen und Kunden der Bank sowie die Mitarbeitenden können Kunstwerke erwerben. Dieses Vorgehen führt zu einer Win-Win-Situation sowohl für die KünstlerInnen und Galerien als auch für die Besucher der Ausstellungen. Kommission nimmt die Bank keine.

Kunstvermittlung auf allen Ebenen

Zusätzlich stehen den Kunden und Mitarbeitenden umfangreiche Materialien, wie Booklets oder Präsentationen über die ausgestellte Kunst zur Verfügung. Ergänzt wird das Angebot durch regelmässige Führungen für angemeldete Gäste und MitarbeiterInnen in mehreren Sprachen. Seit 2024 wird auch der Standort Genf mit wechselnden Ausstellungen bespielt.


Talk RB

Lagutaine und Levy präsentieren jeweils im Dezember einen Kunstmarkt-Rückblick in den Räumen von Rothschild & Co in Zürich. (Bild: Rothschild & Co)

Brücke zwischen Finanz und Kunst

«Wir möchten mit unserem neuen Fokus nicht nur den Brand der Bank verstärken, sondern auch eine Brücke zwischen der Vergangenheit und den aktuellen globalen Themen bauen. In einer sich ständig wandelnden Welt gehen Märkte und Kunst Hand in Hand. Und wir verfolgen das Geschehen auf allen Ebenen mit», unterstreicht Jonathan Levy.