Die Wirtschaftslage hat sich stabilisiert. An der Nachhaltigkeit einer Trendwende sollten Immobilienbesitzer jedoch ihre Zweifel behalten, findet Werner Egli.

Von Werner Egli, Mitinhaber der HypothekenBörse AG in Uster ZH.

Werner_Egli_SeptemberEs ist vermutlich unbestritten, dass die Hypothekarzinsen irgendwann wieder steigen werden. Niemand weiss aber, per wann dies geschehen wird. Auf Grund der neusten Wirtschaftszahlen scheint sich die Lage tatsächlich auf tiefem Niveau etwas zu stabilisieren. Grosse Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Trendwende oder gar eines Aufschwungs sind jedoch gegeben.

Vorderhand und bis auf weiteres ist bei den kurzen Laufzeiten im Libor mit weiterhin tiefen Zinsen zu rechnen. Ein Wechsel in eine Festzinshypothek drängt sich heute noch nicht auf.

Für sichere Budgets

Wer sich jedoch ein klares Budget sichern will (muss) oder generell eine längere Bindung der Zinsen sucht, dem sind die ebenfalls sehr attraktiven Festzinshypotheken mit Laufzeiten von zwei bis zehn Jahren empfohlen.

Nun wird öfters als zweckmässig erklärt, dass eine Gesamthypothek in verschiedene Beträge und somit unterschiedliche Laufzeiten gestaffelt werden soll. Dieses Splitting ist grundsätzlich richtig. Wichtig ist jedoch, dass die gewählten Laufzeiten zeitlich nicht zu weit auseinander liegen.

Für kurzfristige Hypothekarnehmer

So macht es für den eher kurzfristig finanzierenden Hypothekennehmer Sinn, dass er einen Teil im Libor kurz und einen Teil auf fest mit Laufzeiten von zwei bis vier Jahren finanziert. Derjenige mit höherem Sicherheitsbedürfnis sucht sich längere Laufzeiten, die aber ebenfalls in einem begrenzten Zeitband liegen sollten. Also beispielsweise je einen Teil auf sechs und acht Jahre oder acht und zehn Jahre.

Wieso nicht 2 und 9 Jahre oder Libor 3 Monate und 8 Jahre fest? Wer sich mit einer längeren Laufzeit vertraglich bindet, muss auch die kürzeren Laufzeiten bis zum Endverfall der längsten Tranche bei der gleichen Bank finanzieren.

Staffelung von Vorteil

Deshalb ist eine in sich abgegrenzte Staffelung mit einer zeitlichen Differenz von maximal zwei bis drei Jahren deutlich von Vorteil. So kann der Kunde viel flexibler über seine Hypothek entscheiden und dabei auch immer wieder Konkurrenz- Angebote aus dem Markt einholen.


Werner Egli – Aus seiner 15-jährigen Tätigkeit im Hypothekar- und Kommerzgeschäft einer Grossbank, als Leiter der Hypothekarberatung beim VZ VermögensZentrum in Zürich, als Geschäftsführer und Partner der Firma egli & partner und heute als Mitinhaber der HypothekenBörse AG in Uster kennt er die Anliegen und Bedürfnisse der Kunden genau.

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