Die Börsenrekorde sind für «Dr. Doom» ein klares Anzeichen, dass ein Crash naht. Die Geldpolitik der Notenbanken lasse keinen anderen Schluss zu.

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Der Schweizer Anlage-Guru mit Wohnsitz Thailand setzt weiterhin auf Diversifikation. Wie er unlängst auch gegenüber finews.ch festhielt, sind 25 Prozent seines Vermögens in Aktien investiert.

Rally ist der Bote der Krise

Faber rechnete bereits im Herbst 2012 mit einer Korrektur an den Aktienmärkten um 20 Prozent. Gerade weil diese Korrektur ausblieb, ist Faber nun umso pessimistischer. «Ich habe auch gesagt, dass der Markt explodieren kann, bevor die Korrektur einsetzt», bemerkt Faber. In dieser Phase soll sich die Wirtschaft derzeit befinden.

«Leute mit Anlagen sind zum Scheitern verurteilt, weil die Preise für Aktien, Anleihen und Sammelstücke global stark aufgebläht sind», begründet Faber seine Einschätzung.

Short-Positionen im Visier

Noch hat er keine Short-Positionen aufgebaut, aber er ist versucht, im S&P 500 oder dem Russell 2000 Baisse-Engagements einzugehen, wie er gegenüber dem amerikanischen Anleger-Wochenblatt «Barron‘s» zu erkennen gab. Dem US-Markt traut er zwar noch eine Fortsetzung des Rallys zu, das den S&P 500 in den nächsten ein, zwei Monaten bis 1750 oder 2000 tragen könnte. Aber dann drohe ein Kollaps, meint der Schweizer Anlage-Guru.

Die Aktienmärkte in den Philippinen, in Indonesien und Thailand hält er nach den starken Avancen für unattraktiv. Gute Chancen sieht er dagegen in China, Vietnam – und auch Japan sollte sich seiner Meinung nach wieder erholen.

Gold-Transfer

Seine Goldbestände, die rund 25 Prozent seines Vermögens ausmachen, lagern mehrheitlich in den Safes von Schweizer Banken.

Das wird Marc Faber aber ändern. Er bringt das physische Gold nach Asien.

Marc Faber ist ein grosser Kritiker des andauernden Gelddruckens, das besonders vom Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) als Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft benutzt wird. Das Gelddrucken habe zwar jetzt für einen Aufschwung an der Börse gesorgt, werde aber unweigerlich in einem Crash der Aktienmärkte enden, prophezeit Faber im Wirtschaftsmagazin «Barron's».

«Ich besitze Aktien, ich sollte Herrn Bernanke danken», bemerkt Faber im Interview mit dem Magazin ironisch. Das Problem mit den laufenden Notenpressen sieht der Anlageguru mehr in der Verteilung des Geldes. Dieses würde nicht gleichmässig in die Wirtschaft gepumpt, was man bereits in vergangenen Krisen gesehen habe.

Druckerpresse hilft nur den Reichen

So habe das Gelddrucken zu einer Überhitzung an den Aktienmärkten bei der Dot-Com-Blase von 2000 geführt. Auch die Krise am Häusermarkt von 2008 sei eine Folge einer falschen Geldpolitik gewesen.

Nun fliesse das Geld in High-End-Anlagen wie Aktien, Anleihen, Kunst, Wein, Schmuck und Immobilien. «Gelddrucken fördert wie Wirtschaft für die Leute, die dem Geldfluss am nächsten sind. Es hilft aber der Mehrheit der Mittelklasse nicht», kritisiert Faber die Geldpolitik der USA gegenüber «Barron's».