Unter Gesundheits- und Ernährungsspezialisten sind sie längst kein Geheimtipp mehr: Adaptogene. Hier sind sieben dieser traditionellen Heilpflanzen, die gegen Stress wirken und die Widerstandskraft stärken.

Anfang dieses Monats beschrieb finews.ch sieben Lebensmittel und ihre Mikronährstoffe, die den Abbau von Stress fördern. Es war bisher der mit Abstand meist gelesene Artikel im August. Grund genug, das Thema Stress und den Umgang damit weiter zu vertiefen.

Gesunde Ernährung und genügend Schlaf sind schlicht die wichtigsten und auch einfachsten Rezepte, um mit Stress am Arbeitsplatz gelassener umgehen zu können.
Doch in der östlichen Medizin, der traditionellen chinesischen Medizin sowie der ayurvedischen Medizin, werden seit Jahrhunderten Adaptogene verwendet, um den Energiehaushalt des Körpers zu regulieren sowie die physische und psychische Widerstandskraft zu fördern.

Extrem anpassungsfähig – und darum heilend

Adaptogene sind nichts anderes als Heilpflanzen, die besondere Eigenschaften aufweisen. Weil sie oft unter extremen Wetter- und Klimabedingungen wachsen, weisen sie erstaunliche Anpassungsfähigkeiten auf. Im lateinischen heisst «anpassen» adaptare – darum der Name Adaptogen.

Insbesondere, seit die Gesundheitsindustrie die Adaptogene entdeckt hat und damit Nahrungsmittel sowie Schönheitsprodukte vermarktet, herrscht Unklarheit, was wirklich ein Adaptogen ist und was nicht. Ausserdem sind längst nicht alle genau erforscht.

Doch hier ist eine Auswahl von sieben Adaptogenen, deren Wirkung erprobt ist.

1. Reishi – der «Booster»

Reishi

Reishi gilt als Pilz, der Unsterblichkeit verspricht. Er ist der «Booster» unter den Adaptogenen. Reishi stärkt das Immunsystem, wirkt gegen Depressionen und soll das Krebsrisiko erheblich senken. Reishi hilft zu fokussieren und auch im hektischen Alltag Ruhe zu bewahren. Reishi gibt es in Pulverform zu kaufen, eignet sich also für Tees, Suppen oder Smoothies.

2. Ginseng – ein Alleskönner

Ginseng

Ginseng ist das mit Abstand am besten erforschte Adaptogen und gilt als Königin der Heilpflanzen. Herausragend ist die Wirkung als Antioxidant: Das heisst, Ginseng bietet Schutz gegen freie Radikale, welche der menschliche Körper im Stoffwechselprozess bildet. Radikale entstehen auch durch äussere Einflüsse, beispielsweise durch starke Sonneneinstrahlung oder schädliche Umwelteinflüsse. Sie können Zellschäden bewirken und damit ein schnelleres Altern.

Antioxidanten, sie werden beispielsweise auch mit der Muttermilch verabreicht, wirken dagegen. Ginseng stärkt insbesondere das Immunsystem, es wirkt beruhigend und gleichzeitig belebend auf unsere kognitiven Fähigkeiten. Ginseng wird sogar nachgesagt, bei erektiler Dysfunktion zu helfen.

3. Ashwaganda – seit Jahrtausenden erprobt

Ashwaganda

Ashwaganda ist eine der am meisten verwendeten Heilpflanzen in der ayurvedischen Medizin und seit über 3'000 Jahren erprobt als Mittel gegen Stress, zur Stärkung der Konzentration und des Energiehaushaltes. Ashwaganda soll den Blutzuckerspiegel senken wie auch den Cortisol-Spiegel – Cortisol ist das menschliche Stresshormon. Die Liste kann noch verlängert werden: Ashwaganda wirkt gegen Depressionen und Angstzustände, sie reduziert das Krebsrisiko und fördert den Muskelaufbau – auch ein positiver Einfluss auf den Testosteron-Spiegel wurde nachgewiesen.

4. Cordyceps oder Kernkeulen

Cordyceps

Diesen Pilz haben die Kung-Fu-Kämpfer in China gegessen, um sich einen Vorteil gegenüber dem Gegner zu verschaffen. Cordyceps erfreut sich darum bei Athleten einer gewissen Beliebtheit. Die Kernkeule wirkt gegen Zellschäden und ist entzündungshemmend. Der Pilz soll auch Herzerkrankungen vermeiden helfen, indem es den Cholesterinspiegel senkt. Insofern ist Cordyceps der Pilz, um all den negativen Effekten eines «modernen» Lifestyles zu begegnen.