Dank technologischem Fortschritt werden Elektroautos erschwinglich. Ökologische Herausforderungen bei der Gewinnung der Rohstoffe für die Batterien werden von verschiedenen Unternehmen angegangen.
Von Amanda O’Toole, Portfolio Manager Clean Economy, Axa IM
Elektrofahrzeuge sind rasant auf dem Vormarsch, und im Oktober 2021 waren bereits mehr als 14 Prozent aller Personenwagen Elektroautos. Sie zeigten ein jährliches Verkaufswachstum von 74 Prozent1 , und das in einem sonst rückläufigen Markt.
Dieser Schub ist vor allem auf bessere Batterietechnologie und somit sinkende Herstellungskosten zurückzuführen – Elektrofahrzeuge nähern sich preislich ihren Pendants mit Verbrennungsmotoren an.
Regulierung treibt den Markt
Regulierung war und ist für diese Entwicklung von zentraler Bedeutung, da Automobilhersteller gezwungen werden, in die Produktion von erschwinglichen Elektrofahrzeugen zu investieren und Quoten dafür haben. Zeichen dieses Produktionsbooms von Elektroautos ist unter anderem die weltweite Halbleiterknappheit.
In Grossbritannien dürften Initiativen wie die «Ultra Low Emission Zone» in London die Verbreitung von Elektroautos fördern. Sie macht es Besitzern umweltschädlicher Autos fast unbezahlbar, grosse Teile der Stadt zu befahren. In Erwartung, dass die Regulierung immer teurer wird, werden viele Autofahrer beim Kauf ihres nächsten Fahrzeugs diese Zusatzkosten berücksichtigen, was die Gesamtkosten von Elektroautos attraktiver macht.
In den USA werden landesweit Normen für saubere Luft durchgesetzt, wobei Staaten wie Oregon bereit sind, die in Kalifornien bereits 2020 eingeführten Vorschriften zu übernehmen. Und China hat kürzlich angekündigt, 2030 werde der Anteil von Fahrzeugen, die mit neuer und sauberer Energie betrieben werden, 40 Prozent erreichen.
Unternehmen ziehen mit
Wichtig ist, dass nun auch grosse Unternehmen ihre Dienstleistungen auf die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ausrichten. Hertz hat 100'000 Teslas für seine Mietflotte bestellt. Das war nicht nur wegen dem Umfang der Bestellung, sondern auch in Bezug auf die damit verbundene Infrastruktur ein Meilenstein:
Jedes grosse Mietwagenunternehmen, das Elektroautos kauft, muss seinen Kundinnen und Kunden auch genügend Ladestationen zur Verfügung stellen. Eine bessere Infrastruktur wiederum dürfte Befürchtungen rund um die Reichweite mindern und so den Markt für Elektrofahrzeuge insgesamt unterstützen.
Die weiteren Fortschritte in Batterietechnologie und -chemie werden für den Sektor jedoch nach wie vor entscheidend sein. Die relativ günstige und sichere Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Chemie, die in China häufig in Autos der unteren Preisklasse verwendet wird, findet inzwischen auch in höherwertigen Fahrzeugen Einsatz. Die Technologie muss noch Fortschritte machen, aber letztlich wird eine breitere Nutzung der LFP-Chemie zu billigeren und besseren Elektroautos führen.
Umweltprobleme angehen
Zu berücksichtigen ist, dass die Gewinnung und Verarbeitung der in Batterien verwendeten Rohstoffe mit ökologischen Herausforderungen verbunden sind. In Zukunft wird die Industrie in der Lage sein, Kobalt aus der Lieferkette zu entfernen, aber sie kann nicht auf Lithium verzichten. Die Produktion von Lithium erfolgt meist in China, aus grossen Gesteinsbrocken aus Südamerika.
Bis das Endprodukt in Europa zum Einsatz kommt, verschlingt dieser Prozess nicht nur sehr viel Wasser, sondern setzt auch viel Kohlenstoff frei.
Ein interessantes Unternehmen
Verschiedene Unternehmen versuchen, die für die Lithiumgewinnung benötigte Wassermenge zu reduzieren oder Ionen-Technologien (statt Chemie) einzusetzen, damit das Wasser wiederverwendet werden kann. Ein interessantes Unternehmen ist zum Beispiel die kanadische Li-Cycle, die Lithium-Ionen-Batterien rezykliert.
Lithium kann aber auch auf nachhaltige Art und Weise in Europa produziert werden, und es gibt Unternehmen, die in entsprechende Fazilitäten investieren. Autohersteller können mit solchen Lieferanten auch Reputationsrisiken adressieren und die Bedürfnisse der Kunden nach sauberen und diversifizierten Beschaffungsketten erfüllen.
Nachfrage ist vorhanden
Automobilhersteller wollen als Teil der Zukunft und nicht als Teil des Problems gesehen werden. Sie werden nach Möglichkeiten suchen, Elektrofahrzeuge nachhaltig, in grösserer Zahl und zu geringeren Kosten zu produzieren. Die Nachfrage ist vorhanden – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Elektroautos das Strassenbild dominieren.
1 Quelle: EV-volumes.com. Im Oktober 2021 lag der Anteil der Elektroautos an den Personenfahrzeugen bei 14,3 Prozent. Die Verkäufe von Elektroautos in den 15 wichtigsten Märkten stiegen im Jahresvergleich um 74 Prozent, während der gesamten Automobilmarkt um 22 Prozent zurückging. Die Prognose für 2021 liegt bei 111 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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