Auch beim St. Galler Versicherer haben Naturereignisse das Ergebnis verhagelt. Trotzdem gibt es mehr Dividende – Helvetia mobilisiert gar noch mehr freie Mittel innerhalb der Gruppe.
Helvetia erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 deutlich weniger Ertrag, wie der St. Galler Allversicherer am Donnerstag mitteilte. Die Kennzahl «Underlying Earnings» sank demnach von 492,9 Millionen Franken im Vorjahr auf 372,5 Millionen Franken.
Aussergewöhnlich hohe Schäden
Das Ergebnis sei beeinflusst von aussergewöhnlich hohen Schäden aus Naturkatastrophen und Grossschaden-Ereignissen in der Nicht-Lebensversicherung in der Schweiz und in Europa beeinflusst gewesen, hiess es als Begründung. Der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) verschlechterte sich in der Folge gruppenweit von 94,3 auf 97,4 Prozent.
Ähnliche Effekte haben sich auch in der Ergebnissen anderen Schweizer Sachversicherer gezeigt, so etwa der Mobiliar oder der Baloise.
Schweiz ein Treiber
Im Nicht-Lebengeschäft ging der Ertrag in der Folge um ein knappes Drittel zurück, während das bedeutendere Lebengeschäft zum Vorjahr 12,6 Prozent mehr abgeworfen hat. Das Geschäftsvolumen mit den Prämien aus beiden Sparten sowie den Depoteinlagen im Lebengeschäft legte um 5,4 Prozent auf mehr als 11,3 Milliarden Franken zu. Wachstumstreiber waren Specialty Markets sowie das Nicht-Lebengeschäft in allen Märkten. Insbesondere die Schweiz, Spanien und Österreich wuchsen wiederholt über Markt, hiess es am Donnerstag.
Unter dem Strich deutlich abgenommen hat aber der Gewinn, der mit 301,3 Millionen zur Vorjahr um mehr als ein Drittel zurückging. Dies auch, weil Sondergewinne aus dem Vorjahr fehlten.
Hunderte Millionen von den Tochtergesellschaften
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 24. Mai dennoch vor, die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr um 40 Rappen auf 6.30 Franken je Aktie zu erhöhen. Ebenfalls plant Helvetia, im Verlauf des Jahres 375 Millionen Franken an freiem Kapital von den Tochtergesellschaften der Gruppe an die Holding zu übertragen.
Die Holding verfügt damit über mehr freie Mittel, was die finanzielle Flexibilität der Gruppe stärken soll – dies wohl auch mit Blick auf die Ausschüttungspolitik, wo die Investoren pfleglich behandelt werden sollen.
Strategie wird überprüft
Ebenfalls unterzieht die Gruppe ihre bis 2025 angesetzte Firmenstrategie einer Überprüfung. Dies, «um unsere Kundinnen und Kunden, unsere Partner und Mitarbeitenden, Aktionärinnen und Aktionäre sowie die weiteren Anspruchsgruppen in Zukunft noch besser bedienen zu können», wie der seit Herbst 2023 amtierende CEO Fabian Rupprecht etwas kryptisch kommentierte.
Das Ergebnis des Strategie-Reviews wird Helvetia am 12. Dezember im Rahmen eines «Capital Markets Day» präsentieren.