Schweizer Banken kommunizieren mit Social Media schlechter als ihre internationale Konkurrenz. Die Credit Suisse liegt als beste Schweizer Bank zuvorderst.

Das Anlegerportal assetinum.com hat die Social-Media-Auftritte von 50 Banken analysiert. Zuoberst auf dem Podest steht die Citibank, gefolgt von der Société Générale und ABN AMRO.

Die neun untersuchten Schweizer Institute – Credit Suisse, Pictet, UBS, Union Bancaire Privée, Zürcher Kantonalbank, Lombard Odier, Julius Bär, Vontobel und Sarasin – sind mit durchschnittlich gerade einmal 20 von 100 möglichen Punkten deutlich schlechter als ihre internationale Konkurrenz, die durchschnittlich 48 Punkte erzielte.

Credit Suisse vor Pictet und UBS

Am besten schneiden bei den Schweizer Banken die Credit Suisse (22. Rang) und Pictet (26. Rang) ab, während die UBS weiter abgeschlagen auf dem 33. Rang liegt.

Dabei wäre eine fortschrittliche Social-Media-Strategie der Schweizer Banken – gerade auch angesichts der weltweit kritischen Presse – dringend nötig, wie assentinum.com weiter schreibt.

Zahlreiche Bewertungskriterien

«Bei erstaunlich vielen Banken ist noch immer keine überzeugende Social-Media-Strategie auszumachen», so Assetinum-Geschäftsführer Benjamin Manz. «Dabei ist es höchste Zeit, dass die Schweizer Banken über ihren eigenen Schatten springen und ihre Zurückhaltung gegenüber Social Media ablegen.»

assetinum.com hat für die Studie die Kommunikation auf Facebook, Twitter, YouTube, LinkedIn und die Social-Media-Integration in die Websites der 50 führenden Banken im Bereich Wealth Management und Private Banking mit zahlreichen Bewertungskriterien untersucht.

Interaktion mit den Nutzern

Ergebnis: Die Citibank führt die Rangliste an vor der Société Générale, ABN AMRO, Barclays, Wells Fargo, Standard Chartered, Deutsche Bank und Vanguard, die alle mindestens 70 Punkte erreichten.

Dabei stehen bei den Social-Media-Strategien der führenden Banken nicht nur Finanzthemen im Vordergrund – auch Sponsoring-Kampagnen in den Bereichen Sport, Kunst, Wissenschaft, Kultur, Entwicklungshilfe oder Nachhaltigkeit sorgen auf Facebook & Co. für Aufmerksamkeit.

Die bestplatzierten Banken überzeugen gemäss weiteren Angaben nicht zuletzt durch die Interaktion mit den Nutzern auf ihren Social-Media-Kanälen – eine Stärke, die den Schweizer Banken weitgehend fehlt.

Schweizer Banken: Winterschlaf auf Facebook

Facebook hat sich zur zentralen sozialen Interaktionsplattform entwickelt. Umso mehr erstaunt es, dass 7 von 9 Schweizer Banken kein aktives Facebook-Profil haben.

Am besten abgeschnitten haben Royal Bank of Canada, ABN AMRO, Nordea und Standard Chartered, die ihre Nutzer aktiv in ihre Kommunikation miteinbeziehen und am Online-Geschehen teilhaben lassen. Die untersuchten Schweizer Banken erreichen gerade einmal einen Zehntel der möglichen Facebook- Punktzahl – ein ernüchterndes Resultat.

Auch hat von den Schweizer Instituten nur Pictet auf eine Assetinum-Testanfrage über Facebook reagiert – ein deutliches Zeichen für die mangelhafte Interaktion mit den Nutzern.

Twitter- und YouTube: Oft nur Alibi-Übung

Auch mit dem sozialen Nachrichtendienst Twitter kommunizieren die untersuchten Schweizer Banken nicht viel gekonnter: Zwar verfügen 7 von 9 Banken über einen Twitter-Account, allerdings gehen nur 2 der Banken aktiv auf die Tweets der Nutzer ein.

Auch verfügen nur die UBS, die Credit Suisse und Pictet über mehr oder weniger aktive YouTube-Kanäle. Immerhin verfügen alle Schweizer Banken über ein LinkedIn-Profil, das vor allem den Human-Resources-Abteilungen zudienen soll.

Ein genauerer Blick in die LinkedIn-Profile zeigt jedoch, dass nur Credit Suisse und UBS zusätzlichen Inhalt präsentieren, allerdings nicht wie einige internationale Konkurrenten um eine Interaktion mit den Nutzern bemüht sind.

Weitere Informationen zur Studie unter diesem Link.