Auf die Dezember-Rally folgt an den Börsen bereits die Katerstimmung. Ein bekanntes Barometer ist gar so schnell gefallen wie noch nie seiner Geschichte.
Das Anlegervertrauen ist diesen Dezember abgestürzt, wie aus einer Mitteilung der amerikanischen Finanzkonzerns State Street vom Donnerstag hervorging. Demnach ist der globale erhobene «Investor Confidence Index» (ICI) des Anbieters um ganze 25,9 Punkte auf 85,6 zurückgegangen.
Der Index misst das Vertrauen respektive die Risikobereitschaft der Investoren quantitativ, indem er das Kauf- und Verkaufverhalten institutioneller Anleger untersucht. Laut State Street hat sich die Anlegerstimmung zum Jahresende deutlich eingetrübt. Der globale ICI verzeichnete sogar den grössten monatlichen Rückgang in seiner Geschichte.
Geldpolitik und Omikron
Der Stimmungsdämpfer kontrastiert mit der Hausse an den Börsen, wo diverse wichtige Aktienindizes in den letzten Tagen Höchststände erklommen haben. Auch in der Schweiz stand der Bluechip-Index SMI dieser Tage zeitweilig bei 12'977 Punkten und damit auf einem Allzeithoch. Von der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich hiess es am Donnerstag, die Zeichen für eine positive Konjunktur zu Beginn des Jahres stünden gut.
Laut State Street haben jedoch das plötzliche Auftauchen der Coronavirus-Variante Omikron und der Kurswechsel der US-Notenbank Fed zu einer der grössten Schwankungen an den Aktienmärkten im gesamten Jahr geführt. Am schwächsten sei die Stimmung in Europa. Die positive Grundstimmung der Anleger werde zu Beginn des Jahres 2022 durch die sich verschärfenden Bedingungen an den Finanzmärkten, hohe Inflation und finanzpolitischen Gegenwind herausgefordert, hiess es weiter.
Viel Hin und Her
Aus Sicht der Schweizer Vermögensverwalter ist das nicht per se schlecht; dank den Börsen-Turbulenzen seit Anfang der Corona-Krise konnten sie oftmals Rekordvolumen im Handel verbuchen.