Viele Nationen ersticken in Schulden. Niedrigzinsen fressen den Sparern ihr hart erarbeitetes Geld auf. Doch trotz allem feiert man heute den «Weltspartag». 


Am heutigen «Weltspartag» bringen hauptsächlich Nachwuchssparer ihr Erspartes auf das Konto. Im Gegenzug gibt es prächtige Geschenke mit dem Logo der Banken darauf: Robben, Eisbären oder Schweine. 

Ein überaus geduldiger Bankkassier empfängt die Kinder und zählt mit der Hand den Inhalt von Hunderten von Sparschweinen und trennt geschickt Kleingeld von Kaugummi oder geschmolzener Schokolade.

Erster «International Saving Day» am 31. Oktober 1925

Der Weltspartag soll Gross und Klein daran erinnern, wie wichtig es ist, zu sparen. Man erfand ihn 1924 in Mailand, auf dem allerersten Internationalen Sparkassenkongress (Weltvereinigung der Sparkassen), wie auf dem Portal «Weltspartag» zu erfahren ist.

Am letzten Tag des Kongresses, dem 31. Oktober 1924, beschlossen die Teilnehmer aus 29 Ländern, diesen Tag von nun ab zum Weltspartag (eigentlich «Weltsparsamkeitstag» bzw. «World Thrift Day») zu erklären, um den Gedanken des Sparens weltweit im Bewusstsein zu halten und auf die Bedeutung für die Volkswirtschaft und den Einzelnen hinzuweisen.

Sparen und Inflation

Zur damaligen Zeit schien dieser Weltspartag sinnvoll, vor allem in Deutschland, wo es nach der grossen Inflation von 1923 dringend notwendig war, misstrauisch gewordene Sparer erneut zum Geld zurücklegen zu ermutigen.

Der Höhepunkt des Weltspartags kann in der Zeit zwischen 1955 und 1970 gesehen werden. Damals wurde der Weltspartag fast überall intensiv gefeiert. In Österreich gab es sogar ein eigenes Magazin für Jugendliche mit einer Auflage von 400'000 Exemplaren.

In Frankreich und in der Schweiz relativ unbekannt

In Deutschland wimmelt es heute von Weltspartagsplakaten, die «giornata del risparmio» lockt Menschenmengen in die italienischen Banken, die Spanier holen Orchester in die Zweigstellen, in Östereich wurde sogar eine Gasse nach dem Maskottchen der Sparer, dem herzigen «Sparefroh» getauft.

Nur die Franzosen machen nicht mit. Dort ist diese Tradition nämlich nahezu ausgestorben. Genauso in der Schweiz, auch hier ist der «Weltspartag» relativ unbekannt.

Offiziell am 31. Oktober

Der «Weltspartag» findet jedes Jahr offiziell am 31. Oktober statt. Da dieser Tag allerdings in manchen Bundesländern ein Feiertag ist (Reformationstag), wird er deshalb einen Tag vorgezogen, nämlich am letzten Arbeitstag vor dem 31. Oktober.

Im Rest Europas wird der «Weltsparsamkeitstag» dann einen Tag später gefeiert. Gleiches gilt für andere Teile der Welt, wo der Weltspartag aus einem einfachen Grund in Vergessenheit geraten ist: Er fällt mit Halloween zusammen.

Spar-Hymne

1928 wurde sogar eine «Spar-Hymne» ausgerechnet von zwei italienischen Musikern komponiert. Das Portal «Weltspartag» hat den Text der Hymne auf Deutsch übersetzt.