Capital One will mit einem Milliardendeal seine Position im Bereich Kreditkarten und Bezahldienstleistungen festigen. Bei der Transaktion ist auch Starinvestor Warren Buffett am Rande involviert.
Capital One hat mit dem Wettbewerber Discover Financial eine Übernahmevereinbarung geschlossen. Der Deal hat ein Volumen von 35,3 Milliarden Dollar, wie die Bank mit Sitz in McLean im US-Bundesstaat Virginia am Montagabend mitteilte. Das wäre die grösste Transaktionen in der Branche seit der Finanzkrise 2008.
Nach Kreditvolumen würde damit auch die gewichtigste amerikanische Bank im Bereich Kreditkarten entstehen. «Durch diesen Zusammenschluss schaffen wir ein Unternehmen, das ausserordentlich gut positioniert ist, um für Verbraucher, kleine Unternehmen, Händler und Aktionäre einen erheblichen Wert zu schaffen, da die Technologie den Zahlungsverkehrs- und Bankenmarkt weiter verändert», warb Richard Fairbank, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Capital One, für den Deal.
Erhebliche Prämie zum Aktienkurs
Im Rahmen der Vereinbarung sollen die Discover-Aktionäre für jede Aktie 1,0192 Capital One-Aktien erhalten. Die Aktionäre von Capital One würden am Ende 60 Prozent des neu geformten Unternehmens halten. Das Tauschverhältnis entspricht einem Aufschlag von rund 27 Prozent auf den Schlusskurs von 110.49 Dollar vom vergangenen Freitag, wie es weiter heisst.
Die Banken rechnen bei einer Fusion mit Kostensynergien in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar im Jahr 2027. Die Rendite auf das investierte Kapital soll dann 16 Prozent betragen. Der Abschluss der Transaktion, der von den Wettbewerbshütern in den USA noch genehmigt werden muss, wird für Ende 2024 oder Anfang 2025 erwartet.
Warren Buffett ist mit von der Partie
Das grüne Licht steht noch nicht fest. Capital One und Discover sind zwei der grössten Kreditkartenanbieter hinter J.P. Morgan Chase und Citigroup. Discover bietet auch ein Zahlungsnetzwerk an und ist damit ein Konkurrent von Visa und Mastercard.
Capital One ist nach Vermögenswerten die zwölftgrösste amerikanische Bank. Sie gehörte im vergangenen Jahr zu den Instituten, die im Zuge der Turbulenzen um den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank unter Druck geraten waren. Zu den Grossaktionären zählt auch die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Börsen-Guru Warren Buffett mit einen Anteil im Gegenwert von fast 1 Milliarde Dollar.