Die Zürcher Kantonalbank konnte im vergangenen Jahr nicht nur die Erträge deutlich steigern. Sondern es gelang ihr gleichzeitig, den Sachaufwand signifikant zu senken – aus verschiedenen Gründen.
Der höchste Gewinn in der 152-jährigen Geschichte der Zürcher Kantonalbank (ZKB) geht unter anderem auch mit einer rigorosen Kostendisziplin einher, wie das am Freitag veröffentlichte Geschäftsergebnis von 2021 zeigt.
Vor diesem Hintergrund und dem Wegfall von Einmaleffekten sank der Geschäftsaufwand um 4,0 Prozent auf 1'517 Millionen Franken. Der Sachaufwand von 425 Millionen Franken fiel mit 6,6 Prozent am stärksten. Dies ist dem weiteren Vdernehmen nach auf abnehmende Marketingkosten zurückzuführen – bei der Vorsorge-App «frankly» beispielsweise nahmen diese im Vergleich zur seinerzeit werbeintensiven Lancierung im Vorjahr deutlich ab. Zudem reduzieren sich die Raumkosten, da im Vorjahr Arbeitsplätze in Zürich-West zentralisiert wurden.
Verbessertes Kosten-/Ertrags-Verhältnis
Der Personalaufwand nahm um 3,0 Prozent auf 1'092 Millionen Franken ab. Dies lag hauptsächlich daran, dass das 2020 einmalig ausbezahlte Jubiläumsgeld von 46 Millionen Franken wegfiel. Hinzu kamen höhere variable Vergütungen aufgrund des sehr guten Jahresergebnisses und gestiegene Kosten für Familien- und Kinderzulagen, während der Personalbestand gleichzeitig um –0,7 Prozent auf 5'145 Vollzeitäquivalente sank.
Das Aufwands-Ertrags-Verhältnis (Cost Income Ratio, CIR) verbessert sich auf 58,7 Prozent (Vorjahr: 60,1 Prozent) und lag damit am unteren Ende des avisierten Zielbandes von 58 Prozent bis 64 Prozent.
Auflösung von Rückstellungen für US-Steuerstreit
Die Abschreibungen sanken von 117 Millionen Franken im Vorjahr auf 104 Millionen Franken, wobei dies hauptsächlich auf geringere Abschreibungen für Bankgebäude und andere Liegenschaften zurückzuführen war.
Die Position Veränderung von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen zeigt eine Nettoauflösung von 28 Millionen Franken (im Vorjahr Nettobildung von 14 Millionen Franken). Davon gehen unter anderem 19 Millionen Franken auf die Beendigung des US-Steuerstreits zurück und 7 Millionen Franken auf die Netto-Auflösung von Rückstellungen für Ausfallrisiken.
Neue regulatorische Vorgaben
Nach Berücksichtigung der beiden Positionen resultiert ein Geschäftserfolg von 951 Millionen Franken (im Vorjahr: 801 Millionen Franken). In der Bilanz sind per Ende Jahr aufgrund neuer regulatorischer Vorgaben erstmals Wertberichtigungen und Rückstellungen für erwartete Verluste in der Höhe von 502,2 Milliopnen Franken enthalten.
Davon wurden 460 Millionen Franken zum Jahresbeginn erfolgsneutral über die Auflösung von Gewinnreserven gebildet, wie weiter zu erfahren war.