Hierzulande schrecken die Banken meist noch davor zurück, den Kleinsparern Negativzinsen zu verrechnen. Doch den Sparguthaben ging es schon schlechter als heute, wie neue Berechnungen zeigen.
Moneyland.ch hat die Entwicklung der Sparzinsen seit 1933 untersucht. Das Fazit, das der Schweizer Online-Vergleichsdienst am Dienstag zog: Die Sparzinsen sind heute so tief wie noch nie – allerdings nur ohne Berücksichtigung der Inflation. Mit deren Berücksichtigung ging es den Sparern in der Vergangenheit in vielen Jahren schon schlechter.
So gab es zwischen 1933 und 2019 in 51 Jahren positive und in 36 Jahren negative Realzinsen für Sparer. Im Durchschnitt über den ganzen Zeitraum von 87 Jahren betrug der reale Zinssatz gerade einmal 0,07 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Ein historisches Tief der Sparzinssätze wurde 2019 mit 0,04 Prozent erreicht.
Tiefst im Zweiten Weltkrieg
Seit 1933 gab es zudem zahlreiche Jahre, in denen die realen Sparzinsen noch tiefer waren als in der Gegenwart. Am tiefsten waren die Realzinsen aufgrund der hohen Inflation mit rund -11 Prozent im Jahr 1941. Am höchsten waren sie hingegen aufgrund der hohen Deflation im Jahr 1933 mit 5,4 Prozent.
Auf den gesamten Zeitraum besehen ergab sich für die Sparer beinahe ein Nullsummenspiel. Auf einem Einsatz von 1’000 Franken hätten Sparer inflationsbereinigt gerade mal einen Zinsgewinn von rund 63 Franken seit 1933 zu verzeichnen. Investoren in Schweizer Aktien hingegen könnten sich über einen inflationsbereinigten Kursgewinn von mehr als 130‘000 Franken freuen.