Trotz des umstrittenen Regimes im Königreich sehen Schweizer Geldhäuser in Saudi-Arabien ein Eldorado. Nun interessiert sich auch die führende Schweizer Online-Bank Swissquote für diesen Markt.

Im Emirat Dubai ist Swissquote schon seit zehn Jahren präsent. Nun streckt die Online-Bank aus Gland VD ihre Fühler in Nahost weiter aus. Wie Konzernchef Marc Bürki gegenüber dem Online-Portal «Arabian Business» erklärte, ist man bereits im Firmengeschäft im Libanon, in Jordanien und in Bahrain unterwegs. Jetzt hat der Swissquote-Gründer ein Auge aufs reichste Land der Region geworfen: Saudi-Arabien.

Wie Europa ohne Deutschland

Den saudischen Finanzmarkt, der sich mit zunehmendem Tempo gegenüber ausländischen Firmen öffnet, hält Bürki für «interessant». Es sei zwar noch ein wenig früh für einen Vorstoss dorthin, gab der Banker zu bedenken. Aber dort nicht tätig zu sein, sei ein wenig wie «Europa zu bearbeiten, aber Deutschland dabei auszulassen».

In Dubai bedient Swissquote nach eigenen Angaben vor allem europäische Expats. In den vergangenen Monaten hat die grösste Schweizer Online-Bank unter anderem das Wachstum in Asien forciert, wo das Institut in Hongkong und neuerdings auch in Singapur präsent ist.

Run trotz Mord an Journalisten

Trotz des Mordes am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi und des Kriegs in Jenem liefern sich diverse Schweizer Banken einen Run auf die saudischen Ölmilliarden; jene Ambitionen wurden im vergangenen Oktober auch in einer bundesrätlichen Delegation nach Riad bekräftigt, bei der sich Finanzminister Ueli Maurer von diversen Bankern flankieren liess.