Von Vermögensverwaltern und Bankberatern fühlen sich Frauen schlechter behandelt als Männer. Das ergab eine neue Studie.
Frauen glauben, dass der Service, den sie als Kundin ihrer Bank bekommen besser sein könnte. Sie fühlen sich schlechter beraten als männliche Kunden.
In der Studie «Levelling the Playing Field: Upgrading the Wealth Management Experience for Women» macht die Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG) dieses Defizit aus.
Die Untersuchung beruht auf der Befragung von 500 Frauen und den Ergebnissen von mehr als 70 Interviews. Peter Demisch, Partner bei BCG und Autor der Studie sagt: «Diese Unzufriedenheit stammt von der festen Überzeugung, dass Männer mehr Aufmerksamkeit, bessere Ratschläge und ab und zu auch die besseren Konditionen bekommen.»
Viele Frauen sind reicher als Banker denken
Dass sich Frauen schlecht behandelt vorkommen, ist ein Risiko für das künftige Geschäft der Banken. Sie verwalten immerhin etwas mehr als ein Viertel des Vermögens der Welt: nach der Recherche von BCG besitzen sie knapp 20 Trillionen Dollar.
Der Anteil der Frauen am Weltvermögen wächst um jährlich 8 Prozent, vor allem in den Emerging Markets wird der Anteil der Frauen unter den Vermögenden stark zunehmen. Die Frauen als Kunden zu gewinnen, ist eine Schlüsselaufgabe für die Zukunft.
Strategien um Frauen zu betreuen
Ob Frauen tatsächlich den schlechteren Service bekommen, ist nicht entscheidend. Wichtig ist die Wahrnehmung. Viele Berater scheinen in die Falle zu laufen, wenn sie etwa mit aggressiver Werbung, die bei Männern gut ankommt, Frauen von bestimmten Investments überzeuge möchten.
«Das wirkt dann leicht bevormundend», sagt Monish Kumar von BCG, der an der Studie mitgearbeitet hat. Eine Lösung für Banken könnte eine Steigerung des Anteils von Frauen in der Beratung sein.