Auch die Union Bancaire Privée hat ihr Halbjahresresultat gemeldet. Die Delle, welche die Genfer Bank nach dem Madoff-Debakel erlitt, ist noch nicht ausgebeult.
Die Union Bancaire Privée (UBP) gibt für das erste Halbjahr 2010 einen Reingewinn von 103,3 Millionen Franken bekannt. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 lag der Jahresgewinn bei 216 Millionen Franken, im Vorjahr hatte er noch 431 Millionen erreicht. Fürs erste Halbjahr 2009 hatte die UBP lediglich den Bruttogewinn vermeldet, er lag damals bei 166 Millionen Franken.
Die UBP verzeichnete im ersten Semester des laufenden Jahres Neuzuflüsse in Höhe von 3,4 Milliarden Franken, die Assets under management der Genfer Bank beliefen sich sich per Ende Juni auf 71,9 Milliarden Franken; Ende 2009 waren es 75 Milliarden gewesen. Neue Kunden habe man insbesondere aus Schwellenländern gewonnen, so die UBP.
Die Eigenkapitalquote (Tier 1) beläuft sich auf 26,6 Prozent.
Auch hier: der Blick nach Asien
«Aufgrund unserer Zielstrebigkeit und Flexibilität können wir uns den gegenwärtigen Herausforderungen stellen und unsere Gewinnmarge in einem nach wie vor volatilen Marktumfeld sichern», erklärte Guy de Picciotto, CEO der UBP Gruppe. «Im ersten Halbjahr haben wir uns darauf konzentriert, Performance zu erzielen, das Vermögen unserer Kunden zu erhalten und unsere Produktpalette zu erweitern. Parallel dazu haben wir signifikant in den Ausbau der Aktivitäten in den beiden wachstumsstärksten Bereichen Private Banking und Asset Management investiert und unsere Schwellenländerexpertise verstärkt.
Die Bilanzsumme der UBP umfasste im ersten Halbjahr 18,4 Milliarden Franken, die Eigenkapitalrendite betrug 12 Prozent.
Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen im weltweiten Wirtschaftssystem und der Verlagerung des globalen Wachstumspols nach Asien will die UBP an der Umsetzung ihrer internationalen Strategie festhalten. «Hierbei stehen langfristiges Kundenengagement und die weitere Stärkung der Expertise im Vordergrund».
Wie bereits gemeldet, wurde Michel Longhini als Managing Director für den Bereich Private Banking ernannt – womit die UBP die letzte offene Schlüsselposition im Exekutivkomitee besetzt hat. Zuvor hatte die UBP bereits die Ernennung von Richard Wohanka als CEO Asset Management und Alternative Investments, Eftychia Fischer als Head of Treasury & Trading und Ian Cramb als Chief Operating Officer (COO) bekannt gegeben.