Trotz schwierigem Umfeld ist UBS-Banker Jürg Zeltner überzeugt, die Mittelabflüsse stoppen zu können und in Europa erfolgreich zu sein.
Für den CEO des UBS Wealth Management sind es derzeit schwierige Zeiten. Noch vor einem Jahr verkündete er, dass man die Mittelabflüsse stoppen werde.
Doch immer noch bleiben die Abzüge bei der UBS höher als die Neugelder. Und nun haben die Banken mit der Eurokrise ein zusätzlich schwieriges Marktumfeld, in dem sich viele Investoren zurückhalten.
Profit im Onshore-Geschäft
«Sie wollen sich vom Aktienmarkt fernhalten und auch dem Anleihen-Markt trauen sie nicht mehr», beurteilte Jürg Zeltner die Investorenstimmung in einem Interview mit der Nachrichtenagentur «Bloomberg».
Dennoch glaubt der CEO des UBS-Wealth-Managment, dass die UBS im europäischen Onshore-Geschäft wieder Profit machen wird. «Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten dort ankommen», so Zeltner im «Bloomberg»-Interview. Das schwierige Marktumfeld würde die geplante Entwicklung allerdings etwas bremsen, fügte Zeltner an.
Keine Rückkehr zum Vorkrisenniveau
Auch wenn man bei der UBS optimistisch ist, so sind die Ziele nicht überdimensioniert. Der 43-jährige Zeltner will in den nächsten fünf Jahren den Gewinn seiner Abteilung von momentan 2,28 Milliarden auf 4,6 Milliarden Franken steigern.
Dies kommt zwar einer Verdopplung gleich, ist aber weit unter dem Vorkrisenniveau von 6,1 Milliarden Franken. Er wolle lieber ein Qualitätsgeschäft und sei bereit, dafür Wachstum zu opfern, meint Zeltner dazu.
Experten zweifeln
Dass die UBS es jemals wieder zu Gewinnen wir vor der Finanzkrise bringen wird, bezweifeln manche Experten. Dirk Hoffmann-Becking, Analyst bei Sanford C. Bernstein, sieht gemäss Nachrichtenagentur «Bloomberg» ein verändertes Umfeld im Private Banking.
«Private Banking ist noch immer ein attraktives Geschäft. Es ist jedoch nicht mehr, was es einmal war», sagt Hoffmann-Becking und fügt an: «Ich glaube nicht, dass die UBS jemals wieder dort zurückfindet, wo sie einmal war.»