Die grösste Bank Russlands hat keine Berührungsängste mit digitalen Devisen – wohl aber mit den Behörden in der Heimat. Darum wälzt sie jetzt Pläne für die Schweiz.
Die Förderer des Schweizer Krypto-Standorts dürfen sich freuen: Die Sberbank, ihres Zeichens das grösste Geldhaus Russlands, plant eine Handels-Plattform für digitale Währungen in der Schweiz.
Die Agentur «Reuters» zitierte dazu den Handelschef der russischen Staatsbank, Andrey Shemetov. «Schweizer Gesetze erlauben den Handel mit Krypto-Währungen», stellte er fest. Dies im Gegensatz zu den russischen Behörden, welche etwa den Bitcoin nicht als Zahlungsmittel zulassen und digitale Devisen stärker regulieren wollen.
Infrastruktur in Zürich aufbauen
Damit ist es der Sberbank nicht möglich, in der Heimat einen solchen Handel anzubieten – wohl aber in der Schweiz, wo das Institut mit einer Niederlassung in Zürich vertreten ist. Von der Limmatstadt aus will Shemetov nun jene Kunden bedienen, die Bitcoin & Co traden möchten. «Wir denken darüber nach, in der Schweizer Filiale die dafür nötige Infrastruktur aufzubauen», gab der Banker zu verstehen.
Die Sberbank forciert das Thema auch anderweitig: So lobbierte das Institut gegen einen Bann für digitale Devisen in der Heimat und hat diesen Januar ein eigenes Blockchain-Labor aus dem Boden gestampft. Für Aufsehen sorgte die Bank überdies, als sie sich für den massenweisen Aufkauf von Computer-Grafikkarten entschuldigte, die für die Ernte digitaler Währungen benötigt werden.
Krypto-Banken auf der Lauer
In der Schweiz rücken derweil Krypto-Szene und Banken zusammen. Spezialisierte Firmen wie Bitcoin Suisse bringen sich als Zulieferer für die Institute in Stellung, während sich diverse Krypto-Startups mit der Idee einer Banklizenz tragen.