Nach wie vor ist unklar, wie die Credit Suisse ihr Kapital aufstocken will. Nun hat sich CEO Tidjane Thiam zum Timing geäussert.

Kommt es nun zum Börsengang der Swiss Universal Bank (SUB), der Schweizer Einheit der Credit Suisse (CS), oder nicht? Darüber rätselt die Finanzwelt seit einigen Monaten.

CS-Konzernchef Tidjane Thiam will die Entscheidung über eine mögliche Kapitalerhöhung der Grossbank denn auch «so schnell wie möglich» treffen. Das versicherte er gegenüber der Agentur «Bloomberg» am Dienstag während einer Investorenkonferenz in Hongkong.

Mehrere Optionen zur Auswahl

Hingegen sagte der 54-jährige Banker weiter, dass die CS derzeit nicht mit anderen Banken über eine Kapitalerhöhung spreche. «Wir erwägen lediglich die verschiedenen Optionen», so Thiam weiter. Den teilweisen Börsengang der Schweizer Einheit bezeichnete der gebürtige Ivorer erneut als Rückversicherung.

Er betonte die Fortschritte, welche die CS in den letzten zwölf Monaten gemacht habe – unter anderem sei die Bank gewachsen, sie habe Kostenreduktionen durchgeführt und bei der Kapitalisierung vorwärts gemacht. All dies erlaubte es der Grossbank, weitere Optionen neben dem IPO in Erwägung zu ziehen.

Eine unangenehme Lage

Vergangene Woche hatten Medienberichte, wonach die CS eine Kapitalerhöhung von rund 3 Milliarden Franken erwägt, zu Irritationen an den Börsen geführt und Kundenberater der CS teils in eine unangenehme Situationen gebracht, wie auf finews.ch berichtete.

So hatten die CS-Berater in den vergangenen Monaten vor ihren Kunden den Börsengang in den höchsten Tönen gelobt und versichert, dass so eine neue starke Schweizer Bank heranwachsen würde. Die Möglichkeit, dass das IPO nun abgeblasen werden könnte, manövriert sie in eine Erklärungsnot, die dem Verhältnis zur Klientel nicht eben zuträglich ist.