Die Genfer Kantonalbank wirft den ehemaligen Bürgermeister von Genf und Ex-Vizepräsident der Grünen in den Topf der kriminellen Oberhäupter.
Den VIPs stehen alle Türen offen. Nicht so den PEPs, den politisch exponierten Personen. Zu Recht. Denn dazu gehören Staatschefs und hohe Beamte, die sich möglicherweise an ihrem Staat unrechtmässig bereichern oder auch Geldwäscherei betreiben.
Für die Genfer Kantonalbank gehört auch Patrice Mugny (Bild) zum Kreis der PEP. Mugny war zwischen 2007 und 2008 Bürgermeister von Genf, sass zwischen 1999 und 2003 als Nationalrat der Grünen im Parlament und war Co-Präsident der Grünen Partei der Schweiz. Das wurde ihm offenbar zum Verhängnis.
Parteizugehörigkeit als Grund
Nichtsahnend wollte der Journalist Mugny in der Filiale Servette-Wendt des Genfer Staatsinstituts ein Konto für den Kulturverein Sarajevo eröffnen. Doch dort eröffnete man ihm vorerst nur seinen Status als politisch exponierte Person, wie die französischsprachige Genfer Tageszeitung «Tribune de Genève» am Donnerstag berichtete.
Als sich der ehemalige Nationalrat nach den Gründen für seinen speziellen Status erkundigte, erfuhr er, dass seine «Parteizugehörigkeit» ihn zum PEP klassifizierte. Dies behauptet zumindest Mugny. Schliesslich konnte das Konto nach zeitintensiven Kontrollen aber doch noch eröffnet werden, steht im Artikel weiter.
Vorschriften der Finma
Die Genfer Kantonalbank flacht den Fall allerdings etwas ab. «Der PEP-Status hat nichts mit der Parteizugehörigkeit zu tun», präzisierte eine Sprecherin und verwies auf die Bestimmungen der Finma. Danach müssten die Banken wichtigen öffentlichen Personen mehr Aufmerksamkeit schenken, vor allem deshalb, weil sie Zugang zu öffentlichen Mittel haben oder hatten.